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Предисловие

«Смеяться, чтобы не плакать»: Курт Тухольский как загадка немецкой души.

Мы учим языки для того, чтобы понимать людей других наций.

Юмор же – одна из самых глубоких черт культуры: то, что греет и радует, заставляет человека улыбаться, должно затрагивать самое его сердце и душу.

Немцев обычно воспринимают как рационалистов и прагматиков. Фауст, считающийся воплощением национальной души Германии, был хорош, кажется, во всем, кроме смеха. Действительно, даже представить себе смеющегося от души немца (если это не баварец) достаточно сложно.

Отчасти это обусловлено историей Германии в последние два столетия. Немцы – сознательная нация. Они не используют смех как способ отгородиться от собственной истории и собственных ошибок. Немец серьезно относится к тому, что имеет, в том числе и к наследию своего прошлого. Поэтому юмор у авторов XX века если и появляется, то носит максимально общий, философский характер. Авторы стремятся использовать его так, чтобы не задевать других, что сделать весьма не просто, ведь смех всегда – смех над кем-то. Курт Тухольский (1890, Берлин – 1935, Гётеборг, Швеция) же наоборот видит в смехе начало, сближающее людей. Поэтому он хочет «научить» своих читателей – прежде всего, конечно, немцев – смеяться: если люди объединены смехом, они смогут избежать деяний, заставляющих плакать. Так можно расшифровать название книги.

Курт Тухольский будет интересен русскому читателю, как человек, сочетающий в себе немецкую строгость и серьезность с русской душевностью, глубиной понимания другого человека. В его текстах прорываются русские словечки, описывающие явления настолько далекие от немецкого характера, что он не находит им аналога в немецком языке. Сам автор, несмотря на еврейские корни, о которых он никогда не забывал, воспринимает себя как немца, он ничуть не отстраняется от происходящего в стране на его глазах. Напротив, он проживает это как историю равно личную и всемирную. Его проза ностальгична, душевна (совершенно не по-немецки), но при этом фиксирует события настоящего момента с ясной, холодной головой историка.

В Германии Тухольский считается непревзойденным мастером юмора. Русскому читателю придется внимательно вчитываться в зачастую абсурдные, но еще чаще исторически жуткие зарисовки Германии 30-х годов, чтобы нащупать пульс этого юмора: временами обвиняющего, временами очарованно, восхищенно радующегося чему-то или кому-то, но никогда не осуждающего – осуждать можно других, а автор не отделяет себя от того мира, в котором живет.

Der ber?hmteste Mann der Welt

All der Unsinn, den Mister Chaplin macht, kommt nicht aus dem vergeblichen Versuch, klug zu sein, sondern aus den misslingenden Versuchen, so zu sein, wie andere Leute auch.

St. John Ervine

Kein Parlamentarier ist der ber?hmteste Mann der Welt und kein Politiker, weder Wilson noch Poincar? – kein Erfinder ist es, kein Tenor, kein Flugzeugf?hrer. Der ber?hmteste Mensch ist zweifellos Herr Charlie Chaplin, ?ber den alle einmal gelacht haben: die Pariser und die Londoner, alle Amerikaner und die australischen Matrosen, die Besucher der chinesischen Kinos und neuerdings auch die Deutschen, der alte Kontinent und der neue – und dass der Mars noch nicht ?ber ihn gelacht hat, liegt nur an der mangelhaften Verbindung zu diesem kinolosen M?bel.



Mister Chaplin ist so:

Die Gegend betritt ein kleinerer Mann mit einem kleinen schwarzen H?tchen, einem St?ckchen, einem Schnurrb?rtchen. Er geht, wie noch nie ein Mensch auf dieser Welt gegangen ist: er watschelt rasch und eilfertig auf zwei F?ssen, deren Spitzen ganz nach ausw?rts gedreht sind. Er hat schwarze, fast traurige Augen, und er sieht bek?mmert in die Welt, weil es nun doch gleich einen Kummer geben wird. Richtig, da ist er.

Der Kummer ist ein dicker Mann, ein roher Bursche von ungeheurem Format, mit dem Herr Chaplin sofort aneinanderger?t. Weshalb, ist nicht ganz klar. Diese Filme sind ?berhaupt nicht ganz klar. Aber es kommt ja nicht auf[1] ihre Handlungslosigkeit an und auf das Gewirr von Pr?geln, Feuerwehrschl?uchen, jungen M?dchen, auslaufenden Milchflaschen und herunterfallenden Gipsb?sten. Es kommt auf ihn an, auf Mister Chaplin.

Aus den acht oder zehn Films, die bis jetzt nach Deutschland gekommen sind, bleibt eine F?lle von Einzelheiten haften, deren jede vollendet gespielt ist.

Mister Chaplin l?dt dreizehn St?hle auf seinen R?cken, sieht aus wie ein Morgensternsches Stuhlschwein und starrt vor lauter Stuhlbeinstacheln: Mister Chaplin ist aus dem Gef?ngnis entflohen, wo die amerikanischen Str?flinge bekanntlich gestreifte Kleidung zu tragen haben, und erwacht morgens im Bett: verwundert und deprimiert gleiten seine schwarzen, klugen Augen ?ber den gestreiften Pyjama und ?ber die Gitterst?be seines Bettes – also doch? Wieder Gef?ngnis? – Nein, der Diener bringt den Kaffee. Und wie Herr Chaplin dann sofort aus dem geduckten Fl?chtling ein feiner Herr wird, mit einer Zuckung der Schulter, einem ganz unmerklichen Zusammenreissen in den Augen: das ist schlechthin meisterhaft. Herr Chaplin muss hungrig zusehen, wie ein dicker Mann von vierundzwanzig Tellern sein Fr?hst?ck isst; dann soll er die leeren Teller abr?umen. Ein Blick, zwei L?ffel, und Herr Chaplin beginnt mit sieghafter Geste auf den Tellern Xylophon zu spielen.

All diese Einf?lle dauern nur einen Augenblick, das geht alles ganz rasch vor?ber, wird mit den sparsamsten Mitteln exekutiert. Er hat sich hinter einem umgest?rzten K?chentisch verbarrikadiert und bewirft seine Partner mit gebratenen Kartoffelkl?ssen: blitzschnell taucht die Assoziation „Sch?tzengraben“ in ihm auf: er ergreift zwei leere Weinflaschen, steckt den Kopf ?ber den Tisch und be?ugt unendlich strategisch den Feind durch dieses neue Scherenfernrohr – und blitzschnell taucht er wieder unter.

Er hat eine Komik des Nichttuns entwickelt, die ganz ungeheuerlich ist. Der Mann, der sich nicht traut, durch eine T?r zu gehen, dreimal ansetzt und viermal umkehrt, ist noch niemals so gespielt worden wie von ihm. Er sitzt in der Heilsarmee und muss ?ber irgend etwas lachen, das neben ihm vorgeht – der strafende Blick des Predigers f?llt auf ihn – Grossaufnahme: man sieht ihn fr?hlich grinsen, und dann ist das Lachen wie mit einer Zange abgekniffen[2]. Unruhig ruckelt ein ger?ffelter Schuljunge auf seinem Platz, und ganze V?lkerschaften liegen unter dem Tisch.

Womit er das alles erreicht, ist v?llig unbegreiflich. Manchmal nur mit einer kleinen Bewegung – er kann mit den Schultern weinen. Einmal wird einer massiert – Chaplin sieht den riesigen Bademeister und sein beklatschtes und maltr?tiertes Opfer. Er wird der N?chste sein… Und in den unergr?ndlichen Augen liegt eine solche Angst, eine solche tiefe und fast tierische Furcht und dazu eine Gran Ironie, dass es so etwas gibt… Und er bewegt sich nicht, und man h?rt ihn jeden Gedanken denken.

Er ist so g?tig und so freundlich zu aller Welt! Neben ihm steht ein kleiner Spielhund aus Tuch, ein Spielzeug, wie es die Kinder haben. Eine Flasche l?uft aus und bekleckert ihm die Hosen. Ingrimmig und chokiert sieht er den Hund an. Dann stellt es sich heraus, dass es doch die Flasche war. Und leise streichelnd, mit einer unendlich zarten Bewegung bittet er das H?ndchen um Verzeihung…

Der Mensch muss eine unerh?rte Beobachtungsgabe haben, ein stehlendes Auge. Er kann die Bewegungen aller Handwerke nachmachen. Einmal frisiert er den Kopf eines B?renbettvorlegers: mit welch femininer Grazie und mit welch gelangweilter Selbstverst?ndlichkeit er Kamm und B?rste handhabt und nach dem Schamponieren leicht und elegant und oberfl?chlich den nassen Kopf abtrocknet! Das zeigt die nat?rliche Komik dieses grossen K?nstlers. Wenn unsere Mimen auf der B?hne einen Handwerker nachmachen, dann sieht man, dass sie ihn niemals beobachtet haben: so klopft kein Schuster, so schreibt kein Schreiber, so bewegt sich kein Kutscher. Chaplin kennt sie alle.

Er bekommt es fertig[3], nur durch seine Erscheinung andere Leute l?cherlich zu machen. Er braucht nur aufzutreten, mit dem kleinen H?tchen, mit dem kleinen St?ckchen, mit dem kleinen Schnurrb?rtchen, watscheln auf seinen unm?glichen Beinen – und alles drum herum[4] hat pl?tzlich unrecht, und er hat recht, und die ganze Welt ist l?cherlich geworden. Es gibt ein Bild von ihm aus dem Kriege, auf dem der Zeichner den deutschen Kaiser abgebildet hat und seine Gener?le – mit starrenden Schnurrb?rten und furchteinfl?ssenden Helmen. Ihre Augen kullern ihnen fast aus dem Kopf, sie sehen alle auf eine Sache. Denn vor ihnen latscht[5] Chaplin durch den Saal, sich leise einen pfeifend und unbeschreiblich frech sein St?ckchen schwingend. Und der ganze Militarismus ist hinten heruntergefallen.

„All der Unsinn, den Mister Chaplin macht, kommt aus den misslingenden Versuchen, so zu sein, wie andere Leute auch.“ Er hat einmal gesehen, wie der Mixer mixt und wie er in dem Affentanz von Eisst?ckchen, Cherrycoblern[6], Silberbechern und Herumhantieren an jedem Ei kurz riecht, bevor er es in den Topf schl?gt… Aha, das macht man so. Und wenn er, Chaplin, mixt, riecht er auch an dem Ei. Aber bevor er es aufschl?gt. Das kommt in der Fixigkeit nicht so genau darauf an…[7]

Man sagt, dass er alle seine Filme probeweise Kindern vorspiele. Wenn das nicht wahr ist, ist es brillant erfunden. Denn diese Filme mit der nachdenklichen Komik, mit der lustigen Tragik wenden sich an das Kind im Menschen, an das, was wohl bei allen V?lkern gleich geblieben ist: an die unverw?stliche Jugendkraft. Er stellt das primitivste dar, aber das genial. Und er zeigt, wie l?cherlich es ist, ein erwachsener Mensch zu sein, der sich ernst nimmt.

Als er einmal von Europa zur?ck nach Los Angeles fuhr, begr?ssten ihn auf einer kleinen amerikanischen Station zweihundert kleine Jungen, alle als Mister Chaplin verkleidet: mit dem kleinen H?tchen, mit dem kleinen B?rtchen und mit dem kleinen St?ckchen. So watschelten sie auf ihn zu… Und weil er sehr kinderlieb ist, hat er ihnen allen Guten Tag gesagt.

Er ist, wie alle grossen Komiker, ein Philosoph. Vers?umen Sie nicht, ihn sich anzusehen. Sie lachen sich kaputt[8] und werden ihm f?r dieses Lachen dankbar sein, solange Sie leben.

Da geht er hin und ruckt nach all dem Kummer an einem kleinen Hut und watschelt ab und sagt mit den Beinen: „Auf Wiedersehn —!“

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Самый известный человек в мире – не изобретатель, не политик и не философ. Это актер.

2. Все, что делает мой друг, выглядит как полная чепуха и путаница. Еще немного, и он сдастся.

3. С недавних пор маленькая Тина стала все копировать за взрослыми.

4. Смех помогает победить самый чудовищный страх.

5. Этот новый парень молниеносно учится всем ремеслам.


II. Erg?nzen Sie mit einem Partizip I:

1. singen: Er ging zu Hause, leise _________ vor Freude.

2. schweigen: ______________ verlass sie das Zimmer.

3. pfeifen: Der Teekessel benachrichtigte uns _________, dass das Wasser aufgekocht ist.

4.winken: Die Verkehrsampel leuchtete ____________, als wir fuhren vorbei.

5. lachen: ________ Menschen sehen junger aus.


III. Welches Wort fehlt?

1. ___________ sie hat noch niemand niemals gelacht. Sie ist so ________ (скучная).

2. Jetzt komme ich an die Reihe. Du bist die ____________.

3. So singt _________ Singer! Er ist total einzigartig.

4. Ich muss ______ jemandem wenden. Ich weiss nicht mehr, wo wir uns befinden.

5. Sei nicht _______! Sag deinen Freunden ”Auf Wiedersehen”.

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Der ber?hmteste Mensch der Welt ist kein Erfinder, kein Politiker und kein Philosoph. Er ist Schauspieler.

2. Alles, was mein Freund macht, sieht wie voller Unsinn und Gewirr aus. Es dauert nicht lange und er wird ducken.

3. Neuerdings macht die kleine Tina alles der Erwachsenen nach.

4. Lachen hilft die ungeheuerste Angst zu besiegen.

5. Dieser neue Bursche lernt blitzschnell alle Handwerke.


II.

1. singend

2. schweigend

3. pfeifend

4. winkend

5. lachende


III.

1. ?ber; fade

2. N?chste

3. kein

4. an

5. roh

Der liebe Gott in Frankreich

Wie verschieden ist es doch so im menschlichen Leben —!

Bringt in Deutschland jemand die Gedankenvorstellungen der Kirche mit dem Humor in n?hern Zusammenhang[9], dann finden sich nicht nur etliche Domdechanten, sondern noch mehr Richter, die aus einem politischen Diktaturparagraphen – dem §166 – herausinterpretieren, was man nur w?nscht. In Frankreich gibt es doch immerhin dieselbe katholische Kirche (?ber den Erdkreis hinweg), aber da sieht es nun so aus:

In den „Deux Anes[10]“ steigt eine der kleinen Revuen, ?ber die wir uns schon manchmal unterhalten haben. Siebentes Bild: „Restaurant zum bekr?nzten B?rzel.“ Und weil ja in den feinen Hotels die Speisen feierlich dargebracht werden, dort also nicht gegessen, sondern das Essen zelebriert wird, so sehen wir nunmehr ein ganzes Diner auf eine recht absonderliche Weise serviert.

Vor dem Altar der Office steht der Ma?tre d’Hotel, er macht viele kleine Verbeugungen und ruft mit modulierender Stimme die Speisen aus. „Le Potage de la Vierge Printani?re[11]“ – und Frauenstimmen aus der K?che respondieren: „… printani?re —!“ die G?ste nehmen keine Abendmahlzeit ein, sondern ein Abendmahl, der zweite Kellner schwenkt den Salatkorb wie eine R?ucherpfanne, die Musik spielt Gounod-Bach, und es ist – wie die Prospekte der Beerdigungsinstitute sagen – eine Mahlzeit erster Klasse. Der Ober nennt die G?ste „Nos fid?les[12]“, was gleichzeitig treu und gl?ubig heisst, alles geht sehr schnell, und wenn es vorbei ist, dann singt der Chor der Kellner:

„Av? – av? – avez-vous bien din??[13]

Alles lacht und klatscht. In den Zeitungen kein b?ses Wort. Im Publikum kein fader Jude, dem pl?tzlich das b?se Gewissen[14] schl?gt und der pogrom?ngstlich „geschmakkkkklos“ murmelt, denn es geht nichts ?ber den Katholizismus gebildet aufgekl?rter Juden; kein frommer Abgeordneter, der nun aber neue Gesetze gegen Schmutz und Schund fordert… nichts.

Eine andre Rasse, gewiss. Damit ist noch nicht bewiesen, dass es in lateinischen L?ndern mit dem Humor anders sei als bei uns, gewiss.

Aber glaubt doch ja nicht, dass es, alle Leichtigkeit des franz?sischen Humors zugegeben, hier immer so gewesen ist. Die Kirche hat das Land einmal beherrscht. Und mit dem Patriotismus k?nnte man sich die gleiche Szene kaum ausdenken – da g?be es Krach. Mit der Kirche aber…

Die hat eben – trotz allem – in Frankreich zum mindesten nicht die Macht, das ?ffentliche Leben so zu knebeln, wie sie das lautlos in Deutschland tut, wo alles kuscht, wenn sie bimmelt, und wo kein Mensch auf unsre Empfindungen R?cksicht nimmt[15], auf uns, deren Gef?hle verletzt werden, wenn ein Pfaffe von der Kanzel herunter zum Mord hetzt. „Avez-vous bien din??“ Wenn man die deutsche Zentrumsherrschaft mitansieht, kann man nur sagen: Mahlzeit!  

Koffer auspacken

In der Fremde den Koffer auspacken, der etwas sp?ter gekommen ist, weil er sich unterwegs mit andern Koffern noch unterhalten musste: das ist recht eigent?mlich.

Du hast dich schon ein bisschen eingelebt, der T?rgriff wird leise Freund in deiner Hand, unten das Caf? f?ngt schon an, dein Caf? zu sein, schon sind kleine Gewohnheiten entstanden… da kommt der Koffer. Du schliesst auf —

Eine Woge von Heimat f?hrt dir entgegen.

Zeitungspapier raschelt, und auf einmal ist alles wieder da, dem du entrinnen wolltest. Man kann nicht entrinnen. Ein Stiefel guckt hervor, Taschent?cher, sie bringen alles mit, fast peinlich vertraut sind sie dir, sch?mst du dich ihrer? Wie zu nahe Verwandte, denen du in einer fremden Gesellschaft begegnest; alle siezen dich, sie aber sagen dir: Du —! und drohen am Ende noch, sprichst du mit einer Frau, schelmisch mit dem Finger. Das mag man nicht.

Wer hat den Koffer gepackt? Sie? Eine warme Welle steigt dir zum Herzen empor. So viel Liebe, so viel Sorge, so viel M?he und Arbeit! Hast du ihr das gedankt? Wenn sie jetzt da w?re… Sie ist aber nicht da. Und wenn sie da sein wird, wirst du es ihr nicht danken.



Die Sachen im Koffer sprechen nicht die Sprache des Landes, nicht die Sprache der Stadt, in der du dich befindest. Ihre stumme Ordnung, ihre sachliche Sauberkeit im engen Raum sind noch von da dr?ben. Da liegen sie und sprechen schweigend. Mit etwas abwesenden Augen stehst du im Hotelzimmer und erinnerst dich nicht… nein, du bist gar nicht da – du bist da, wo sie herkommen, atmest die alte Luft und h?rst die alten, vertrauten Ger?usche… Zwei Leben lebst du in diesem Augenblick: eines k?rperlich, hier, das ist unwahrhaftig; ein andres seelisch, das ist ganz wahr.

Ein Mann, der sich lyrisch Hosen in den Schrank h?ngt! Sch?men solltest du dich was! Tut’s ein Junggeselle, dann geht es noch an[16]; mit sachlich ge?bten H?nden baut er auf und packt fort, gl?ttet hier und b?rstet da… Ein Verheirateter, das ist immer ein bisschen l?cherlich; wie ein pl?tzlich selbst?ndiges Wickelkind ist er, ohne Muttern, etwas allein gelassen in der weiten Welt.

Der Bademantel erinnert nicht nur; in seinen Falten liegen St?cke jener andern Welt, aus der du kamst. Das ist schon so. Aber faltest du ihn auseinander, dann fallen die St?cke heraus, verfl?chtigen sich, auf einmal h?ngt er vertraut und doch fremd da, ein gleichg?ltiger Bademantel, den das Ganze nicht so sehr viel angeht… Und da ist etwas praktisch zusammengerollt, hier ist ein besonderer Trick des Packens zu sehn, hast du die Krawatten gestreichelt, alter Junge? Als ob du noch nie gereist w?rst!

Leicht irr stehst du im Zimmer, in der einen Hand einen Leisten, in der andern zwei Paar Socken, und stierst vor dich hin. Gut, dass dich keiner sieht. Um dich ist B?umerauschen, ein Klang, Schmettern dreier Kanarienv?gel und eine Intensit?t des fremden Lebens, die du dort niemals gef?hlt hast. Tropfen quillen aus einem Schwamm, den du nie, nie richtig ausgepresst hast. So saftig war er? Hast du das nicht gewusst? Zu selbstverst?ndlich war es, du warst undankbar – das weisst du jetzt, wo es zu sp?t ist.

Eine Parf?mflasche ist zerbrochen, das gute Laken hat einen gr?nlichen Fleck, ein Geruch steigt auf, und jetzt erinnert sich die Nase. Die hat das beste Ged?chtnis von allen! Sie bewahrt Tage auf und ganze Lebenszeiten; Personen, Strandbilder, Lieder, Verse, an die du nie mehr gedacht hast, sind auf einmal da, sind ganz lebendig, guten Tag! Guten Tag, sagst du ?berrascht, ziehst den alten Geruch noch einmal ein, aber nach dem ersten Aufblitzen der Erinnerung kommt dann nicht mehr viel, denn was nicht gleich wieder da ist, kommt nie mehr. Schade um das Parf?m, ?brigens. Die Flasche hat unten ein h?sslich gezacktes Loch, es sieht fast so aus, wie etwas, daraus das Leben entwichen ist… Also das ist dummer Aberglaube, es ist ganz einfach eine zerbrochene Flasche.

Unten, auf dem Boden des Koffers, liegen noch ein paar Kr?mel, Reisekr?mel, Meteorstaub fremder L?nder. Jetzt ist der Koffer leer.

Und da liegen deine Siebensachen auf den St?hlen und auf dem Bett, und nun r?umst du sie endg?ltig ein. Jetzt ist das Zimmer satt und voll, fast schon ein kleines Zuhause, und alle Erinnerungen sind zerweht, verteilt und dahin[17]. Noch ein kleines – und du wirst dich auf deiner n?chsten Station zur?cksehnen: nach diesem Zimmer, nach diesem dummen Hotelzimmer.

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Положи в чемодан галстуки, носки и носовые платки.

2. На простыне пятно, ее придется стирать.

3. В комнате пахло духами.

4. Он часто вспоминает далекие страны, которые он посетил.

5. Знакомые звуки и запахи напоминают о детстве.


II. Adverb oder Adjektiv? ?bers?tzen Sie ins Russische:

1. Sorgsam pr?fte er die Ergebnisse seiner Forschung nach.

2. Ge?bte Bewegungen der T?nzerin wirkten bezaubernd auf mich.

3. Diese Arbeit ist oberfl?chlich. Ich kann sie nicht annehmen.

4. Die W?nde waren vor kurzem saftig angestrichen.

5. Er regt sich dar?ber masslos auf.


III. Welches Wort fehlt?

1. Er ist ein Linksh?nder und schreibt deswegen auf eine recht absonderliche ____________.

2.Um Geschichte zu verstehen, muss man lernen, Fakten in ___________________ zu bringen.

3. Das ________ Gewissen ist die Erinnerung, die dir nie in Ruhe lassen wird.

4. ________________ wird zur zweiten Natur!

5. Es geht mich nicht _____, was du denkst.

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Packe die Krawatten, Socken und Taschent?cher in den Koffer.

2. Es gibt einen Fleck aufs Laken, man muss es waschen.

3. Es roch nach Parf?m im Zimmer.

4. Er erinnert oft ferne L?nder, die er besucht hat.

5. Vertraute Ger?usche und Ger?che erinnern an Kindheit.


II.

1. Adverb. Он тщательно перепроверял результаты своего исследования.

2. Adjektiv. Умелые движения танцовщицы действовали на меня завораживающе.

3. Adjektiv. Эта работа поверхностная. Я не могу ее принять.

4. Adverb. Стены недавно ярко покрасили.

5. Adverb. Он чрезвычайно переживает из-за этого.


III.

1. Weise

2. Zusammenhang

3. b?se

4. Gewohnheit

5. an

Der Hellseher

Erschienen im April 1930

– „Sie… sind Hellseher?“

– „Ich bin von Haus aus[18] eigentlich Schwarzseher – nun verbinde ich diese beiden Berufe…“

– „Erfolge?“

– „Im Mai des Jahres 1914 notierte ich im B?chelchen: ‚Was w?re, wenn…‘ und wollte dartun, was sich beg?be, wenn es zu einem Kriege k?me. Begeisterung Unter den Linden, allgemeiner Umfall…“

– „Wo haben Sie diese Arbeit ver?ffentlicht[19]?“

– „Ich war zu faul, sie niederzuschreiben.“

– „Das kann jeder sagen. Wussten Sie denn, dass es einen Krieg geben w?rde?“

– „So wenig wie ich sechs Tage vor Rathenaus Tod wusste, dass er gekillt werden w?rde. Trotzdem stiess ich am 22. Juni 1922 einen Kassandra[20]-Ruf aus: Was w?re, wenn…“

– „Und – wie sehen Sie heute? Hell? Schwarz? Hell? Bitte setzen Sie sich. Aber legen Sie nicht die Hand auf die Augen… mit mir m?ssen Sie das nicht machen. Sagen Sie nur, was Sie wissen. Putsch?“

– „Putsch trocken. Ich sehe kein Blut. Ich sehe die aufgeregte Insel Deutschland. Fascismus Lagerbr?u.“

– „Erkl?ren Sie sich n?her.“

– „Wozu ein Putsch? Die Herren haben ja beinahe alles, was sie brauchen: Verwaltung, Richter, Milit?r, Schule, Universit?t – wozu ein Putsch? Immerhin… es ist Fr?hling… in Deutschland geschieht nie etwas, aber in den K?pfen steht: es muss etwas geschehn. Es kann schon etwas geschehn. Was w?re, wenn…“

– „Nehmen Sie etwas Kaffee. Es ist gar kein Kaffee, aber nehmen Sie nur etwas Kaffee, also: der deutsche Fascismus. Was w?re, wenn…?“

– „Der Stahlhelm, sorgsam gepflegt unter dem freundlichen Patronat einer Regierung, in der die Sozialisten stets auf die Koalition hinwiesen und in der die Rechten so taten, als w?ren sie ganz allein… der Stahlhelm wird aufmarschieren. Geld hat er. Gedrillt ist er. Passieren kann ihm nichts.“

– „Warum nicht —?“

– „Weil er die Verwaltung wachsen h?rt. Weil er alles, was jemals eine Beh?rde gegen ihn unternimmt, wenn es eine wagte, etwas zu unternehmen, achtundvierzig Stunden vorher weiss.“

– „Durch wen?“

– „Durch seine Leute, die die Verwaltung durchsetzen wie der Schimmel den K?se.“

– „Die Regierung?“

– „Die Regierung weiss es, will nichts wissen, ahnt es, m?chte nichts ahnen… der Stahlhelm weiss.“

– „Die Hitlerleute?“

– „Halb so schlimm[21]. Furchtbar viel Geschrei; Brutalit?ten; Freude an organisiertem Radau; Freude an der Uniform, den Lastwagen und dem Strassenaufmarsch… halb so schlimm. Vorspann – sobald sie den ersten Ruck gegeben haben, wird man sie bremsen, die armen Kerle. Es wird da grosse Entt?uschungen geben.“

– „Und was wird geschehen?“

– „?usserlich nicht so sehr viel. Kleine lokale Widerst?nde der Arbeiter; die sind aber gespalten, desorganisiert, waffenlos, niedergeb?gelt von einer jahrelangen Vorbereitungsarbeit der Justiz. Die Besten sind nicht mehr. Die Zweitbesten hocken in den Zellen. Der Rest steht auf – und legt sich gleich wieder hin. M?de. Entt?uscht. Ausgehungert. Stempeln, stempeln, stempeln.“

– „Ausrufung der Diktatur? Absetzung des Reichspr?sidenten?“

– „Wo denken Sie hin! Mussolini hat seinen kleinen K?nig; die hier haben ihren breiten Hindenburg. Der bleibt. Der Reichstag wird so gut wie nach Hause geschickt… niemand wird ihn vermissen. Denn was die da in den letzten Jahren getrieben haben: so etwas von Leerlauf, von Selbstzweck, von Insicharbeit… so etwas war noch nicht da. Eine Karikatur des Parlamentarismus. Der ist fertig. Ein Direktorium, ein Ausschuss, irgend etwas mit harmlos-hocht?nendem Namen, das wird regieren.“

– „Und wie?“

– „Immer verfassungstreu, oho! Druck mit staatsfeindlichen[22] Mitteln auf den Staat – und dann verfassungstreu. Wie sie regieren werden? Viel harmloser, als die masslos entt?uschten, aber bald geb?ndigten Kleinb?rger glauben. Deren radikale Fl?gel werden rasch unterdr?ckt; auch Herr Hitler hat seine Schuldigkeit getan und kann gehn. Es wird keine Revolution sein, so wenig wie die von 1918 eine gewesen ist – Personalb?en werden sie machen…“

– „Bitte, klarer. Was sind Personalb?en?“

– „St?rme in den Wassergl?sern der Ressorts. Abs?gung der unbequemen Regierungssozialisten; Pensionierung von ein paar hundert Konzessionsschulzen, die sich schlecht und recht[23] durchgebuttert hatten, bis zu diesem Augenblick – und die kindlich erstaunt waren, als es nun so weit war. Die Br?der hatten nie etwas andres gesehen als ‚Realit?ten‘ – also gar nichts. Von der wahren Kr?fteverteilung im Lande f?hlten sie nichts; hier mussten ihre Informationen versagen, denn statistisch l?sst sich dergleichen nicht erfassen. Die werden verschwinden. Nun wird Deutschland stramm natio-nalliberal.“

– „Mehr nicht?“

– „Mehr nicht. Mehr ist gar nicht zu erzielen. Das wussten Schacht, Nicolai, selbst Seldte l?ngst, ein paar Nazis wussten es auch, br?llten aber um des liebes Krieges willen[24] mit den andern mit. Aussenpolitisch: eine Art Friede mit denen da draussen; verklausulierte Weiterzahlung der Schmachtribute, nat?rlich… wer kann denn auf den Mond fliegen? Platonische Liebe zu Italien, vergessen S?dtirol; vage Noten an Frankreich, da geht Briand; Hin und Her; Verhandlungen mit England, mit Genf… und an alle: Versprechen der absoluten Bolschewisten-Feindschaft. Das beruhigt ungemein. Was glauben Sie: Deutschland als Hort gegen Russland! Eine sehr sch?ne Melodie.“

– „Also… innenpolitisch?“

– „Nicht, was Sie denken. Ein paar Zuchthausstrafen… ein paar Roheiten gegen die Juden… gegen eine Handvoll Republikaner… Beschr?nkung des Reichsbanners… Verbot der KPD[25]. – weiter nichts. Ja, und die Beamten werden wieder flegelhaft.“

– „Sozialversicherungen?“

– „Zeitweiser Abbau – aber auch der halb so schlimm in seiner Auswirkung. Das ginge ja gar nicht. Man wird einiges plakatieren und vieles stehen lassen. Was wirklich abgebaut wird, das wird die Kampfkraft der Arbeiter sein. Auch die zahmsten Gewerkschaften werden nichts zu lachen haben.“

– „Also… nehmen Sie noch etwas Kaffee, also Jubel im Lande?“

– „Gott, ja. Zun?chst die ?bliche Verwirrung, an der B?rse. Ach, diese Nase der B?rse! Sie riecht alles, was in der Luft liegt – nachher. ?brigens ist es ihnen gleich. Die B?rse wird nicht geschlossen werden, und der Kurf?rstendamm, dessen Bewohner sich ein paar Tage ?ngstlich zu Hause halten oder verreisen, wird nicht gest?rmt. Pogrome? Nein… Dann atmen sie wieder auf. Und alles geht weiter. Eigentlich, werden sie sagen, eigentlich ist ja alles gar nicht so schlimm.“

– „Die Zeitungen?“

– „Alle Obrigkeit kommt von Gott. Man muss sich nicht gegen das Gegebene auflehnen – das bekommt dem Inseratengesch?ft nicht. Es sind Mustersch?ler; sie werden eine gute Zensur bekommen. Nach vier Wochen ist Ruhe im Lande… ‚Wenn auch… so doch immerhin…‘ “

– „Schlafen Sie nicht ein!“

– „Verzeihen Sie: ich sah im Geiste[26] Leitartikel. Geben Sie mir bitte noch etwas Kaffee. Auch in den Provinzst?dten wird man auf die Dauer nicht zufrieden sein. Gewiss, die Jugend ist verhetzter als je[27], die Studenten hochfahrender, die Umz?ge zahlreicher… aber die Jugend hat im Grunde andre Sorgen. Und dann eben… langsam… die Entt?uschung…“

– „Wor?ber?“

– „Dass Berlin nicht dem Erdboden gleichgemacht[28] ist. Dass die Not andauert. Dass auch jetzt nicht die Arbeitsgelegenheiten aus der Luft geflogen kommen. Dass die Butter nicht billiger wird. Leise, ganz leise kommt die Unzufriedenheit. Davon spricht aber kaum einer.“

– „Die ?ffentliche Meinung?“

– „Bewusst entpolitisiert, bei einem H?chstmass von politischen Schlagworten. B?ndischer[29] Unfug… Demonstrationen… Fahnen… im ?brigen lenkt uns eine hochwohlweise Regierung. Das haben die Deutschen immer so gehalten[30]. Verloren ist allerdings, wer in diesen Jahren der Justiz in die Finger f?llt[31]. Mit dem ist es dann aus[32]. Kurz: es ist eine Nachahmung des Fascismus – so, wie sie alles nach-ahmen… wie sie nicht einmal f?hig sind, sich eine Bewegung f?r sich und aus sich heraus zu schaffen. Der Marsch auf Rom! Das war ein faszinierender Filmtitel. Auf Berlin marschieren sie gar nicht. Nach Berlin werden sie nur fahren, wenn sie sich von der Mittelstadt erholen wollen. In Berlin fallen sie nicht auf, wenn sie auf die Weiber gehen. Widerstand —? Verzeihung… ich f?hle, dass Sie das fragen wollen… Widerstand? Nein, den finden sie wohl kaum. Von wem denn auch? Von dem bisschen Republik? Die hat in zw?lf Jahren nicht verstanden, echte Begeisterung zu wecken, Menschen zur Tat zu erziehen, nicht einmal in ruhigen Lagen, wie denn, wenn es Kopf und Kragen zu riskieren gilt? Widerstand? Lieber Herr, das Land ist so weit entfernt von jeder Revolution! Dies ist ein Volk, das noch nicht einmal liberal ist. Die vielgel?sterte Verwestlichung ist gar nicht so tief eingedrungen… sie halten mild?bert?nchte Korruption f?r Parlamentarismus, wirres Geschw?tz Aller f?r Selbstbestimmungsrecht, Ressortstank f?r Politik, Vereinsmeierei f?r Demokratie… sie sind nie liberal gewesen, auch 48 nicht. Sie sp?ren nicht, dass die Welt um sie herum anders denkt und anders f?hlt… sie spielen ihren politischen Skat ohne Partner. Wirft der andre die Karten hin, dann glauben sie, sie h?tten gewonnen. Es ist ein Inselvolk.“

– „Die deutschen Br?der im Ausland?“

– „Werden sich ein paar Unannehmlichkeiten mehr zuziehn. Und das bisschen Kulturfassade, das kleine bisschen deutscher Freiheit – es ist zum Teufel.“

– „Das ist alles?“

– „Das d?rfte alles sein. Ob es geschieht, weiss ich nicht. Wenn aber —: dann so. ?brigens… ich bin Hellseher… ich hatte eine Vision: Sie werden mir diese Sitzung honorieren… Ich dachte an hundert Mark?“

– „Hier haben Sie ein Bildnis Hindenburgs. Und lassen Sie sich draussen in der K?che ein paar Butterbrote geben… Gott befohlen[33], junger Mann!“

– „Heissen Dank, gn?diger Herr. Wenn Sie wieder etwas brauchen: Nepomuk Schachtel, Hellseher und Original-Astrologe mit ff.[34] indischen Erkenntnissen. T?glich von 9 bis 8, Sonntags geschlossen. Und empfehlen Sie mich in Ihrem werten Bekanntenkreise —!“

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Мы всегда мысленно с вами.

2. Наш город стал красивее, чем когда либо.

3. Когда я напишу книгу, я сразу опубликую свою работу.

4. Первоначально он жил во Франции, но сейчас переехал в Бельгию.

5. Еще полбеды, что ее уволили, ведь теперь она лишилась вида на жительство (die Aufenthaltserlaubnis).


II. Sagen Sie anders:

1. Das Land ist in Begeisterung.

2. Die Gegenwirkung der Bev?lkerung war stark.

3. Jeder hat sein eigenes Entt?uschung.

4. Was f?r eine Profession treiben Sie?

5. Die Gewalt brauchen Menschen um sein Gemeingut zu bewahren.


III. Welches Wort fehlt?

1. Sein Vater war ausser sich vor Zorn und konnte die Wohnung dem Erdboden __________________.

2. Keine Katze will den Kindern in die ____________ fallen.

3. Schlecht und ____________ hatten sie ?berwintern.

4. _______ dieser Arbeit willen vergisst er seine Familie und Freunde.

5. Es ist so ______________, dass der Br?utigam seine Braut entf?hren soll.

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Wir sind immer mit euch im Geiste.

2. Unsere Stadt wurde sch?ner als je.

3. Wenn ich mein Buch fertigschreibe, werde ich meine Arbeit sofort ver?ffentlichen.

4. Er wohnte von Hause aus in Frankreich, aber nun zog er ins Belgien um.

5. Es ist halb so schlimm, dass sie entlassen wurde, weil jetzt sie auch die Aufenthaltserlaubnis verlor.


II.

1. Es ist Jubel im Lande.

2. Der Widerstand war stark.

3. Jeder hat seine eigene Unzufriedenheit.

4. Was sind Sie von Beruf?

5. Die Obrigkeit brauchen Menschen um sein Gemeingut zu bewahren.


III.

1. gleichmachen

2. Finger

3. recht

4. um

5. gehalten

Die brennende Lampe

Wenn ein j?ngerer Mann, etwa von dreiundzwanzig Jahren, an einer verlassenen Strassenecke am Boden liegt, st?hnend, weil mit einem t?dlichen Gas ringend, das eine Fliegerbombe in der Stadt verbreitet hat; er keucht, die Augen sind aus ihren H?hlen getreten[35], er versp?rt einen widerw?rtigen Geschmack im Munde, und in seinen Lungen sticht’s, es ist, wie wenn er unter Wasser atmen sollte —: dann wird dieser junge Mensch in einem verzweifelten Blick an den H?usern hinauf, zum Himmel empor, fragen:

Warum —?

Weil, junger Mann, zum Beispiel einmal in einem Buchladen eine sanfte gr?ne Lampe gebrannt hat. Sie bestrahlte, junger Mann, lauter Kriegsb?cher, die man dort ausgestellt hatte; sie waren vom ersten Gehilfen fein um die sanft brennende Lampe herumdrapiert worden, und die Buchhandlung hatte f?r dieses ebenso geschmackvolle wie patriotische Schaufenster den ersten Preis bekommen[36]. Deswegen.

Weil, junger Mann, deine Eltern und deine Grosseltern auch nicht den leisesten Versuch gemacht haben, aus diesem Kriegsdreck und aus dem Nationalwahn herauszukommen. Sie hatten sich damit begn?gt – bitte, stirb noch nicht, ich m?chte dir das noch schnell erkl?ren, zu helfen ist dir ohnehin nicht mehr – sie hatten sich damit begn?gt, bestenfalls einen allgemeinen, gem?ssigten Protest gegen den Krieg loszulassen; niemals aber gegen den, den ihr sogenanntes Vaterland gef?hrt hat, grade f?hrt, f?hren w?rde. Man hatte sie auf der Schule und in der Kirche, und, was wichtiger war, in den Kinos, auf den Universit?ten und durch die Presse national vergiftet. So vergiftet, wie du heute da liegst: hoffnungslos. Sie sahen nichts mehr. Sie glaubten ehrlich an diese stumpfsinnige Religion der Vaterl?nder, und sie wussten entweder gar nicht, wie ihr eignes Land aufr?stete: geheim oder offen, je nach den Umst?nden[37]; oder aber sie wussten es, und dann fanden sie es sehr sch?n. Sehr sch?n fanden sie das. Deswegen, junger Mann.

Was r?chelst du da —? „Mutter?“ – Ah, nicht doch. Deine Mutter war erst Weib und dann Mutter, und weil sie Weib war, liebte sie den Krieger und den Staatsm?rder und die Fahnen und die Musik und den schlanken, ranken Leutnant. Schrei nicht so laut; das ist so gewesen. Und weil sie ihn liebte, hasste sie alle die, die ihr die Freude an ihrer Freude verderben wollten. Und weil sie das liebte, und weil es keinen ?ffentlichen Erfolg ohne Frauen geben kann, so beeilten sich die liberalen Zeitungsleute, brave Familienv?ter, die viel zu feige waren, auch nur ihren Portier zu ohrfeigen, so beeilten sie sich, den Krieg zu lobpreisen, halb zu verteidigen, jenen den Mund und die Druckerschw?rze zu verbieten[38], die den Krieg ein entehrendes Gemetzel nannten; und weil deine Mutter den Krieg liebte, von dem sie nur die Fahnen kann-te, so fand sich eine ganze Industrie, ihr gef?llig zu sein, und viele Buchmacher waren auch dabei. Nein, nicht die von der Rennbahn; die von der Literatur. Und Verleger verlegten das. Und Buchh?ndler verkauften das.

Und einer hatte eben diese sanft brennende Lampe aufgebaut, sein Schaufenster war so h?bsch dekoriert; da standen die B?cher, die das Lob des T?tens verk?ndeten, die Hymne des Mordes, die Psalmen der Gasgranaten. Deshalb, junger Mann.

Ehe du die letzte Zuckung tust, junger Mann:

Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bek?mpfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und alle Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen f?r die Propaganda des Krieges gesperrt. Man weiss also gar nicht, wie eine Generation auss?he, die in der reinen Luft eines gesunden und kampfesfreudigen, aber kriegablehnenden Pazifismus aufgewachsen ist. Das weiss man nicht. Man kennt nur staatlich verhetzte Jugend. Du bist ihre Frucht; du bist einer von ihnen – so, wie dein fliegender M?rder einer von ihnen gewesen ist.

Darf ich deinen Kopf weicher betten? Oh, du bist schon tot. Ruhe in Frieden. Es ist der einzige, den sie dir gelassen haben.

Kaspar Hauser

Die Bilderausstellung eines Humoristen

Wie es Sonntagsreiter gibt – so gibt es Sonntagsmaler. Deren Bilder hat der franz?sische Schriftsteller Georges Courteline sein Leben lang gesammelt. Und diese Sammlung ist ausgestellt, bei Bernheim-Jeune in Paris in der Rue du Faubourg St. Honor?. Das ist die merkw?rdigste Bilderausstellung, die ich seit langem zu sehen bekommen habe.

Courteline, ein Franzose mit Humor, ist Jahr um Jahr[39] friedlich auf dem linken Ufer in die kleinen Antiquit?tenl?den gegangen, hat hier herumgestochert und hat da Zeit vertr?delt, hat Dilettanten besucht und malende Schutzleute, malende Gasarbeiter, malende Volksschullehrer – ja, sogar malende Zollbeamte. Denn er hat wirklich und wahrhaftig einige Rousseaus besessen, aber er hat sie zu fr?h verkauft, und weil er Humor sein eigen nannte, wird er wohl nicht geweint haben. Heute sind sie viel Geld wert. That is the humour of it[40]. Jedoch, was ihm geblieben ist, das ist schon heiter genug.

Die ganze Menscheng?te dieses seltenen Mannes spricht aus der Bemerkung, mit der er jetzt in den franz?sischen Zeitungen dagegen protestiert, dass man seine Sammlung ein „Schreckenskabinett“ benenne – und das ist sie auch wirklich nicht. Er hat diese Bilder Namenloser lieb gehabt, und tats?chlich ist ja solche Pinselei nur durch einen haard?nnen Strich von manchen grossen Werken getrennt. Sehr schwer zu sagen, wo die blinde Naivit?t aufh?rt und die Kunst beginnt. Perlen h?ngen da an den W?nden bei Bernheim.

Den malenden Laien reizt vor allem die Anekdote sowie das Gegenst?ndliche. Diese Bilder erz?hlen entweder eine Geschichte, oder sie bilden die Natur, den Menschen, die Tiere, die Sachen mit einem solchen Respekt ab, dass nur das mangelnde K?nnen zum Lachen reizt, nicht die Auffassung, nicht die Anschauung. Vom Auge bis zum malenden Arm war es einfach zu weit.

Eine Landschaft aus der Auvergne… ach, wenn die Natur so sch?n w?re! Wenn wir sie noch so sehen k?nnten! Eine Zwergenfamilie… das heisst: man weiss bei dieser Art Privatperspektive der Herren Sonntagsmaler nie, ob es Zwerge, Kinder oder Verzeichnete sind, die da stehen. Ganz ersten Ranges[41]: die Ermordung der Familie Kink durch Herrn M?rder Troppmann.

M?rder Troppmann steht inmitten einer d?stern Nachtlandschaft, in deren Hintergrund ein einsames, hohes, weisses Haus sehr unheimlich leuchtet. Auf dem Boden liegen blutig Vater, Mutter und viele Kinder, sie sind s?mtlich sorgf?ltig rot angemalen, damit man auch weiss, was hier vor sich geht[42]. M?rder Troppmann ist grade im Begriff[43], einen Knaben, den er am Schlafittchen hat, niederzumachen; sogar seine Manschetten hat sich der Kerl besudelt, wie weit geht doch die menschliche Verworfenheit! Der Mond bricht – also darauf legt der Maler das gr?sste Gewicht – der Mond bricht durchs Gew?lk, das ist bei Morden so. Es ist ein sehr lehrreiches Bild.

Ein Badebild mit weisser Hosenromantik; wundersch?ne Soldatenbilder – merkw?rdig, wie oft das Milit?r, das bunte, dazu dient, leere K?pfe zu f?llen; seltsame Ankl?nge an James Ensor, Bilder mit zahllosen kleinen vision?ren M?nnerchen[44]; am allersch?nsten die Blumenst?cke und die klaren Landschaften. Wir wollen uns nichts vormachen: so mancher snobistische Salon fiele brav herein, pr?sentierte man ihm diese Gem?lde als letzte Neuheit.

Man kann diese Bilder kaufen; nun gehn sie in alle Welt und werden in Privatgalerien h?ngen und in Vorhallen, in Arbeitszimmern – sie werden l?cheln machen und nachdenken.

Dass Georges Courteline so etwas gesammelt hat, wundert keinen, der diesen Mann kennt und liebt. Er ist ?brigens nicht der einzige; so hat zum Beispiel der Maler Maurice Vlaminck etwas ?hnliches – aber Courteline ist kein Maler. Er ist ein Dichter, und was f?r einer!

Das Sch?nste, das Allersch?nste an dieser Ausstellung steht im Katalog, den Robert Rey, der Kunsthistoriker vom Luxembourg, sehr klug eingeleitet hat. Das ist das Wappen, das sich Courteline selbst entworfen hat. Ein heraldischer Scherz mit Spassl?wen und Scherzornamenten, nichts Bedeutendes. Aber unten, unter dem Wappen, zieht sich ein gemaltes Band, und auf dem steht ein Spruch.

Auf dem steht, Georges Courteline, der Spruch Ihres Lebens, und – verzeihen Sie – der des meinen auch. Nie wird mir einer glauben, dass dieselben Worte, genau dieselben Worte, seit Jahren in meinem Arbeitsbuch stehn, vorn auf der ersten Seite. Ihr ganzes Wesen ist darin, Courteline, genau das, um dessentwillen wir Sie lieben. Es sind nur zwei Worte und eine ganze Welt. Die Worte heissen:

„Et apr?s —?[45]

Na und —?

Die Welt verachten – das ist sehr leicht und meist ein Zeichen schlechter Verdauung. Aber die Welt verstehen, sie lieben und dann, aber erst dann, freundlich l?cheln, wenn alles vorbei ist —: das ist Humor. Courteline, Sie sind „nur“ in der Acad?mie Goncourt gewesen, und nicht in der „grossen“ Akademie, nicht in der richtigen – et apr?s? Ich weiss auch, dass manche meiner Landsleute Sie viel lieber haben als manche Franzosen. Die Franzosen, die so sagen: „Ja, aber immer diese Geschichten von Soldaten und von solchen H?usern und von Rauchtabak und dem kleinen Caf? – das ist gewiss sehr am?sant, ja, ja…“ und dann sprechen sie von ihrer gebildeten Literatur, von ihrer feinen, so psychologischen Literatur. Viele aber lieben Sie.

Ich weiss nicht, ob Ihre Geschichten auf deutsch wirken, und ob das herauskommt, was in ihnen an Weisheit ist, an G?te, an Skeptizismus, an Schmerz, an optimistischer Hoffnungslosigkeit. Wie im „Train de 8 h 47“[46] die Soldaten, die endlich, endlich eine Dienstreise machen d?rfen, sich im Coup? benehmen wie die losgelassenen Jungens, unanst?ndige Lieder braven Damen, die einsteigen wollen, ins Gesicht br?llen: Braaaah! – und durch ihr t?lpelhaftes Geschrei ?berh?ren, dass sie umsteigen m?ssen und sich verfahren… und wie das alles vor Echtheit blinkt und knallt… wie das fugenlos stimmt! Oder wie in der einzigen Geschichte von den „Ronds-de-Cuir“[47] (den Bureaukraten) der kleine Roman auf der Erde anhebt, ganz real, o so wirklich! und sich dann langsam in den hellen Wolken des Wahnsinns verliert, um wieder zur?ckzukehren… M?glich, dass man das ?berhaupt nicht ?bersetzen kann, nur nachdichten, vor allem: nur nachf?hlen. „Un homme de mon age…!“[48] protestiert ein Beamter w?hrend eines Streites. Und der Gegner: „Taisez-vous, homme de votre age!“[49] Das ist ein blitzender Kreisel an Ironie. Wie in den zahllosen Ausgaben der kleinen Szenen („Th??tre“) fast in jedem Dialog, fast in jeder kleinen Szene ein Satz, eine Wendung weit, weit ?ber den Ulk hinausgeht, wie auf einmal ein Herz klopft, wo eben nur noch ein lachender Mund war – das bringt uns Deutschen den Courteline so nahe. Ich habe „Boubouroche“[50] in der „Com?die Fran?aise“ gesehen und habe auf die B?hne springen wollen, den Leuten zu sagen, wie man das spielt. Also f?hlen wir es anders, also legen wir in diese Vase andre Blumen hinein – und wenn sie tausendmal nicht auf franz?sischem Boden gewachsen sind: Victor Arnold hat den Boubouroche gespielt, und da wollen wir eine kleine Minute Schweigen einlegen.

Ja, Courteline. Alles, was ich von ihm weiss, entspricht genau seinem Wappenspruch. Er war unneugierig, er schrieb nicht sehr viel, man durfte ihn, wenn man will, getrost faul nennen – aber das, was er gemacht hat, ist voll von Leben. Und bei allem Gef?hl f?r das n?tige Pathos, das um eine Geburt, um einen Schicksalsschlag, um Geld und um den Tod ist, er ist so sch?n pathoslos. Es ist nicht die flaue und billige ?berlegenheit des Spiessers – es ist die echteste ?berlegenheit des grossen K?nstlers.

Sie malen und malen. Sie dichten, komponieren, schmieren Papier voll und streiten sich um Richtungen, das muss sein. Sie sind expressionistisch und supranaturalistisch; sie sitzen neben dicken Damen auf dem Sofa, kriegen pl?tzlich lyrische Kalbsaugen und sprechen mit geziertem M?ndchen, sie sind feige und lassen sich verleugnen oder l?gen telephonisch; sie dirigieren Sinfonien und fangen einen kleinen Weltkrieg an, und sie haben f?r alles eine Terminologie. Welche Aufregung —! Welcher Eifer —! Welcher Trubel —! Horch sie leben.

Du aber, Georges Courteline, sitzt wie ein Buddha, eine Handbreit ?ber der Erde, die du so genau kennst, tr?umst Tarock und h?rst schl?frig aus dem Nebenraum des kleinen Caf?s die Billardkugeln klappern. Zu Hause wartet deine Frau – die gute. Es ist sp?t, nun wirst du bald heimgehen. Aus einem Augenwinkel aber, man sollte es gar nicht glauben, blitzt es wie ein Blick ?ber die Erde, weit ?ber die Erde, ?ber die Acad?mie Fran?aise, die so fein ist, und ?ber die kleinen Damen der Strasse, die gar nicht fein sind – du h?rst das Leben. Und ein L?cheln rieselte d?nn unter deinem Schnurrbart hinweg. Du denkst deinen Wappenspruch. Du denkst:

„Et apr?s? Na und —?“

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Сегодня я буду смотреть конкурс, в котором участвует моя любимая певица. Я надеюсь, она получит первый приз.

2. Мы остановимся в отеле или в хостеле, смотря по обстоятельствам.

3. Что здесь происходит?

4. Твой друг как раз собирался рассказать тебе об этом.

5. Затыкать другому рот очень неприлично.


II. Welches Wort fehlt?

1. F?r seine Hochzeit w?nschen sie alles erster _____________; der Preis spielt keine Rolle.

2. Es gibt so viel, was Menschen aus verschiedenen L?ndern _________ bringt.

3. Jahr ______ Jahr kauft er zum Weihnachten Apfelsinen und Zitronen.

4. Du findest nichts hier, du ______________ bloss die Zeit!

5. Dieser Film ist ein Schreckenskabinett. Mir traten vor Angst die Augen aus ihren __________ .


III. W?hlen Sie die richtige Form:

1. Alles, was ich mit-von-?ber ihn wusste, war dass er aus Frankreich kam.

2.Meine Zwillinge haben aus-auf-an Kindesalter noch nicht herausgekommen. Sie sind erst vier Jahre alt.

3. Begn?gst du dich von-nach-mit einem Geringem?

4. Was glaubst du an-zu-bei?

5. Siehst du die sch?ne Kirche an-am-auf dem rechten Ufer?

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Heute werde ich den Wettbewerb zuschauen, an den meine Lieblingss?ngerin teilnimmt. Ich hoffe, dass sie den ersten Preis bekommt.

2. Wir werden uns im Hotel oder in einer Herberge aufhalten, je nach den Umst?nden.

3. Was geht hier vor?

4. Dein Freund war grade im Begriffe, dir dar?ber zu erz?hlen.

5. Es ist unanst?ndig, einem anderen den Mund zu verbieten.


II.

1. Range

2. nahe

3. um

4. vertr?delst

5. H?hlen


III.

1. von

2. aus

3. mit

4. an

5. auf

Gesunde und kranke Nerven

Versuchen wir die drei grossen Systeme: Freud – Adler – Jung m?glichst kurz in ihrem innern Wesen (nicht in ihren ausgesprochenen Lehren) zu fassen, so k?nnte man vielleicht sagen:

In Freuds Forschungsarbeit sp?rt man ?berall den heissen Atem der Grossstadt. Die ?berhelle, die blendende Dialektik geh?rt dazu. Ein die andern nicht ruhenlassender, selbst nie ruhender Grossstadt-Faust.

In der Adlerschen Schule ist ?berall Kleinstadt; jeder sieht dem Nachbar in die Fenster und kontrolliert eifers?chtig dessen Lebensstandard – wobei die Geltung bei dem andern das Entscheidende ist. Anheimelnde D?fte der Mittelstandsk?che in allen Gassen.

Mit Jung ist man weder in der Grossstadt noch in der Kleinstadt, da ist man in frischer freier Alpenluft. Der Mensch als Bergwanderer nimmt zwar zeitweilig einen F?hrer, im ?brigen aber ist er auf sich selbst und die eigne Kraft gestellt[51] – neben ihm Fels und Erde, ?ber ihm strahlender Himmel und kraftspendende Sonne.“

Diese brillante Charakteristik findet sich in einer kleinen Schrift: „Gesunde und kranke Nerven“ von Doktor L. Paneth (erschienen in Max Hesses Verlag, Berlin-Sch?neberg). Solcher popul?rer B?cher ?ber diesen Gegenstand gibt es viele – so eines wie dieses habe ich noch nie gesehn.

***

Man muss den abscheulichen Missbrauch des psychiatrischen Vokabulariums wie ?brigens den Missbrauch jeder Fachterminologie in Betracht ziehen, um die Reife und Klarheit, die Sauberkeit und gelassene ?berlegenheit zu w?rdigen, die in diesem B?ndchen zu finden ist. Es ist ein A-B-C-Buch, aber nichts ist schwerer zu schreiben als ein Lehrbuch. Lehren heisst: vom innern Reichtum abgeben; man muss am Ende stehen, wenn man andern den Anfang zeigen will.

Paneth, ein berliner Nervenarzt, erkl?rt zun?chst die zeitgegebenen[52] Vorbedingungen der Nervosit?t und deren, Jahrg?nge 1910–1930. Da ist nichts ausser Acht gelassen[53], und alles ist gesagt: die wirtschaftlichen Umst?nde, die grosse Stadt, die Unrast und die Maschine. Es ergibt sich daraus[54], dass die landes?blichen Neurosen viel mehr schematisiert sind als ihre Besitzer glauben, die sich alle so einmalig vorkommen. Sicherlich sind ihre falschen seelischen Schaltungen untereinander ein wenig verschieden, aber sie lassen sich doch fast alle auf einen Generalnenner bringen[55]. Paneth tut das, ohne zu schematisieren. Man kann, sagt er, die gegebenen Zeitumst?nde zwar nicht ausradieren – man kann sie aber, soweit es sich nicht um unmittelbare Not[56] handelt, teilweise ?berwinden. Herein…? Ein Unentwegter.

„Guten Tag. Nervenkrankheiten? B?rgerliche Krankheiten. Kleinb?rgerliche Vorurteile. Ihr Arzt ist ein Kleinb?rger. Sie sind auch einer. Wenn der F?nfjahresplan durchgef?hrt wird, h?rt diese Schweinerei von selbst[57] auf. Paneth l?sst die gesamtwirtschaftliche Situation schon rein dialektisch ausser Acht; seine Folgerungen sind grobe, durch die Beschr?nktheit des b?rgerlichen Gesichtskreises bedingte Fehler. Nur die materialistisch-dialektische Methode… die soziale Psychologie… die kapitalistische Produktion…“

Legen Sie es bitte solange auf den Stuhl. Denn so sehr wir gegen jene ?ble Anschauung Front machen[58], die die Wirtschaft ignoriert und so tut oder so tun m?chte, als gebe es nur die „reine Seele“, eine Anschauung, die nichts von der materiellen Not, nichts vom Leid der Proletarier, nichts von den Ursachen dieser Not weiss: so sehr ist es an der Zeit, den Unentwegten mitzuteilen, dass man den Marxismus nicht wie eine K?seglocke ?ber die Welt st?lpen kann. Er deckt sie nicht. Ihr habt aus ihm eine dogmatische Religion gemacht. Wir machen das nicht mit.

Denn die Frage, die einmal durch einen Diskussionsredner aufgeworfen wurde: „Psychoanalyse oder Marxismus?“ ist etwa so intelligent gestellt wie die Antithese: Universit?t oder Krankenhaus? Kranke geh?ren in ein Krankenhaus, Studenten auf eine Universit?t. Die Kreise schneiden sich gar nicht.

Und hier steckt der ungeheure Fehler[59], der unsereinen veranlasst, dauernd nach zwei Seiten sehen zu m?ssen.

Nach rechts, wo die B?rger stehen, die alles, was auf der Welt geschieht, nur an ihren wirtschaftlichen Interessen messen, Leute, die diese ungeheure Hetze gegen Russland inszenieren, Menschen, denen noch die d?mmste Nachricht ?ber Russland willkommen ist, weil der Bolschewismus ihr geronnenes schlechtes Gewissen darstellt, und die jedes von den uns?glichen deutschen Provinzzeitungen abgedruckte Schauertelegramm ?ber Stalin mit einem Aufatmen lesen: „Gottseidank. Also brauchen wir die L?hne nicht zu erh?hen. Also ist unser Bankkonto richtig. Lasset uns beten.“ Sie werden auch diese Vorbehalte so auffassen. Sie haben die Philosophie ihres Geldes.

Und nach links m?ssen wir sehen, wo unentwegte Marxisten mit einer sicherlich grossen Theorie alles heilen wollen: die Krankheiten und die echten Seelenn?te, an denen jeder von uns zu tragen hat, die Neurosen, die aus dem Wirtschaftlichen herr?hren, und jene geistigen Betriebsst?rungen, die ewig sind wie die Welt. Die fanatische Wut, womit jede Andeutung abgelehnt wird, dass es vielleicht auch noch ausserhalb der marxistischen Gedankeng?nge etwas gebe, was f?r den Menschen von Wichtigkeit ist[60], l?sst an die verzweifelten Versuche der katholischen Kirche denken, eine stets Neues geb?rende Welt zu meistern. Es ist ihr, trotz allem, nicht gelungen. Die unentwegten Marxisten haben die Philosophie ihrer Gesinnung.

Ja, also Paneth. Die Heilmittel, die er f?r den Neurotiker dieser Epoche gibt, sind klein; er sagt das auch, denn es gibt nicht allzuviele solcher Medizinen. Es sind ganz einfache Dinge dabei, ?ber die nur jemand sp?tteln kann, der nicht weiss, was Turnen und Atmen, was Meditation und was der K?rper ist. Das hat die Arbeitersportbewegung l?ngst erkannt; es gibt da bereits ausserordentlich vern?nftige Anweisungen und Belehrungen, wie man wenigstens der kleinern ?bel[61] Herr werden kann. In dem Augenblick, wo ein Unternehmer oder eine Gewerkschaft versuchen, solche Winke dazu zu missbrauchen, sie unter der Marke „Dienst an der Gemeinschaft“ an Stelle des Klassenkampfes zu setzen, ist die sch?rfste Abwehr am Platz. Lediglich als Hilfsmittel aber ist dergleichen erlaubt.

Paneth spricht dann ?ber die Neurosen des Geschlechtslebens in musterhafter und vorbildlich ruhiger Weise; wie denn ?berhaupt dieses Buch eine Geisteshaltung aufweist, die in Deutschland so ungeheuer selten ist: es ist gelassen. Paneth sagt, wie es ist; er versucht, Anweisungen zu geben, aus seelischen Schwierigkeiten herauszukommen, und eine gute Diagnose ist ja oft eine halbe Heilung, besonders im Sexuellen. Herein…? Ein Hitler-Mann.

„Heil! Ihr verdammten Syrier! In j?discher Geilheit habt ihr die Psychoanalyse erfunden, um euern dreckigen Trieben freie Bahn zu schaffen[62]! Nichts ist euch heilig, w?hrend wir uns sehr heilig sind. Ihr verseucht die St?dte und das Land mit eurer niedrigen Auffassung vom Geschlechtlichen, dem ihr ohne Weihe fr?nt! Ihr denkt ?berhaupt nur an blonde Weiber! Wir denken an schwarzgelockte M?nner. (Ihr st?rzt euch auf die Weiber. Wir uns auf die M?nner.) Ihr erkennt keine Zucht an und keine Sitte. Syrier. Asiaten. Eunuchen. Schmarotzer. November-Verbrecher. Demokraten. Bolschewisten. Man sollte euch schlagen, dass die rote Suppe spritzt. Im ?brigen sind wir die deutsche Kultur! Heil!“

Na, es ist gut; hier haben Sie eine Zigarre. Nichts zeigt die erschreckende Geistlosigkeit dieser deutschen Bewegung, geh?tschelt von den Richtern, geduldet von zahllosen Polizeiverwaltungen, bezahlt von den Unternehmern, die eine Garde gegen die Wut der Arbeitslosen brauchen und zwei Garden gegen ihre eignen Arbeiter, bejubelt von ratlosen, ausgepowerten Proletariern, besonders auf dem Lande… nichts zeigt die traurige Geistesverfassung dieser Leute so an, wie die v?llige Verst?ndnislosigkeit gegen?ber der Zeit, in der sie leben. Sie sehen nicht. Sie h?ren nicht. Und der irdische Kirdorf ern?hrt sie doch.

Nicht zu sp?ren, wie diese Heilmethoden dem Gef?hl f?r die tiefe Not entsprungen sind, in der die Zeitgenossen stecken; niemals die Sprechstunde eines Seelenarztes in der Grossstadt besucht zu haben; immer die eigne, sprungbereite Plumpheit auf die andern zu projizieren und nicht zu begreifen, dass in der Sexualit?t vom Grinsen bis zum L?cheln alle Stadien m?glich sind… man muss schon ein Hitler-Mann sein, um das vollbringen zu k?nnen. Paneth steht selbstverst?ndlich weit ?ber diesem Sumpf. Er ist f?r die Sittlichkeit, nicht f?r das Muckertum.

Er ist vor allem kein Hohepriester, und das macht das Buch und den Mann so sympathisch. Er wirft manchen seiner Berufskollegen rechtens vor, wie jeder von ihnen auf sein „System“ schw?rt, als ob man alle Kranken nach einer einzigen Methode behandeln k?nnte. Das betont auch Jung, grade bei ihm ist das doppelt beachtlich, weil er die psychoanalytischen Elemente noch in den fernen Kulturen Asiens erkennt, ohne sie nun kopierend zu ?bernehmen. Paneth sieht die Sache so an:

Der durchschnittliche st?dtische Mitte-leurop?er befindet sich fast immer im Vorstadium der Neurose. Was kann man f?r ihn tun?

Man kann ihn analysieren. Damit ist die Sache jedoch nicht abgetan, wie die extremen Freudianer glauben. Man muss nicht nur analysieren, nicht nur aufl?sen, man muss auch wieder zusammensetzen, also die von Jung geforderte Synthese suchen. Man muss den Menschen zu sich selber verhelfen – schon in der Soziologie Simmels findet sich die sch?ne Erkenntnis, dass es fast niemand zu sich selber gebracht hat. Und hier zu helfen: das ist keine Aufgabe des Marxismus und keine des Nationalismus – das ist eine Aufgabe der Seelenkunde.

Die Definitionen des Panethschen Buches sind f?r jeden, der unter sich und unter seiner Zeit leidet, eine kleine Erl?sung. Paneth sagt allerdings, dass es dem Neurotiker in den meisten F?llen[63] nicht m?glich sein wird, sich selber zu heilen, weil er sich dazu in Arzt und Patienten spalten m?sste, was nicht ungef?hrlich ist, und weil er dann sehr viel Kraft auf diesen Heilungsversuch in sich verwendet, also grade das tut, was er zu tun kaum f?hig ist. Es muss schon einer da sein, der den Knaben an die Hand nimmt und ihn ?ber den Damm f?hrt. Und man kann nur w?nschen, dass in den ?ffentlichen Beratungsstellen der Krankenh?user viele solcher M?nner s?ssen, wie Paneth einer ist. Was zu bezweifeln sein d?rfte: der Durchschnittsarzt steckt noch tief im mechanistischen Darwinismus.

Und auch f?r den, der das Buch nicht aus egoistischen Interessen liest, springt viel Lehrreiches ?ber die Zeit heraus, die ja von Neurotikern repr?sentiert wird. (Hier sei Hitler ausgenommen; er ist nicht einmal ein Besessener. O, w?re er wenigstens verdreht!) Zu Ende formuliert ist bei Paneth die Definition der Zeit-St?rungen; statt: Spannung – Entspannung finden wir: Erschlaffung – Krampf; Explosionen, die „nur heftig sind, aber nicht stark“… lest das nach.

Und legt das B?chlein in die richtige Schublade. Es ist keine Bibel, sondern eine Fibel. Es ist der saubere Versuch, auf dem Gebiet der Seelenkunde, nicht losgel?st von allem andern, aber auch nicht fachlich ?berbetont, den Menschen zu helfen. Sie haben es n?tig[64].

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Маленьких детей нельзя оставлять без присмотра (предоставлять самим себе).

2. Давайте приведем все факты к общему знаменателю.

3. Юрген очень милый; друзья у него появляются сами собой.

4. Большинство ошибок кроется в том, что у человека узкий (ограниченный) горизонт мыслей.

5. Мы постоянно вынуждены выбирать меньшее из двух зол.


II. Adverb oder Adjektiv? ?bers?tzen Sie ins Russiche:

1. Neuerdings ist ihre Besserung beachtlich.

2. Er wahrt seine Arbeit w?rtlich eifers?chtig!

3. Ihre Tochter ist ausserordentlich fleissig und klug.

4. Du gehst zur Party lediglich, wenn dein Bruder mitgeht.

5. Das ist allerdings schwer, einen Berg hin-unterzusteigen.


III. W?hlen Sie die richtige Form:

1. An-in-auf den meisten F?llen ist die Geisteskrankheit nicht zu heilen.

2. Die Neurosen ergeben sich darauf-daran-daraus, dass der Mensch sich stets unzufrieden f?hlt.

3. Gibt es Nachricht ?ber-auf-um seine Pr?fung?

4. Heutiges Spiel ist nach-zu-von grosser Wichtigkeit f?r ihn.

5. Auf-an-nach dieser Methode werden mehrere Viren bew?ltigt.

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Man darf die kleine Kinder nicht auf sich selbst stellen.

2. Lasst uns alle Fakten auf einen Generalnenner bringen.

3. Jurgen ist so nett; neue Freunde treten von ihm von selbst auf.

4. Die meisten Fehler stecken darin, dass der Mensch einen beschr?nkten Gesichtskreis hat.

5. Wir sind gezwungen, stets das kleinere von zwei ?beln w?hlen.


II.

1. Adjektiv. В последнее время ее выздоровление значительно (заметно).

2. Adverb. Он охраняет свою работу прямо-таки (буквально) ревниво!

3. Adverb. Ваша дочь чрезвычайно прилежная и умная.

4. Adverb. Ты пойдешь на вечеринку исключительно, если твой брат пойдет с тобой.

5. Adverb. Это действительно трудно, спускаться с горы.


III.

1. In

2. Daraus

3. ?ber

4. Von

5. Nach

Blick in ferne Zukunft

…Und wenn alles vor?ber ist[65] —; wenn sich das Alles totgelaufen hat: der Hordenwahnsinn, die Wonne, in Massen aufzutreten, in Massen zu br?llen und in Gruppen Fahnen zu schwenken, wenn diese Zeitkrankheit vergangen ist, die die niedrigen Eigenschaften des Menschen zu guten uml?gt[66]; wenn die Leute zwar nicht kl?ger, aber m?de geworden sind; wenn alle K?mpfe um den Fascismus ausgek?mpft und wenn die letzten freiheitlichen Emigranten dahingeschieden sind —:

dann wird es eines Tages wieder sehr modern werden, liberal zu sein.

Dann wird einer kommen, der wird eine gradezu donnernde Entdeckung machen: er wird den Einzelmenschen entdecken. Er wird dahinter kommen: Herrschaften, es gibt einen Organismus, Mensch geheissen, und auf den kommt es an. Ob der gl?cklich ist, das ist die Frage. Dass der frei ist, das ist das Ziel. Gruppen sind etwas Sekund?res – der Staat ist etwas Sekund?res. Es kommt nicht darauf an, dass der Staat lebe – es kommt darauf an, dass der Mensch lebe.

Dieser Mann, der so spricht, wird eine grosse Wirkung hervorrufen. Die Leute werden seiner These zujubeln und werden sagen: „Das ist ja ganz neu! Welch ein Mut! Das haben wir noch nie geh?rt! Eine neue Epoche der Menschheit bricht an! Welch ein Genie haben wir unter uns[67]! Auf, auf! Die neue Lehre —!“

Und seine B?cher werden gekauft werden oder vielmehr die seiner Nachschreiber, denn der erste ist ja immer der Dumme.

Und dann wird sich das auswirken, und hunderttausend schwarzer, brauner und roter Hemden werden in die Ecke fliegen und auf den Misthaufen. Und die Leute werden wieder Mut zu sich selber bekommen, ohne Mehrheitsbeschl?sse und ohne Angst vor dem Staat, vor dem sie gekuscht hatten wie gepr?gelte Hunde. Und das wird dann so gehen, bis eines Tages…

Ignaz Wrobel

Die Grossen

Kein Kind versteht die Erwachsenen – so, wie ja auch die Erwachsenen gew?hnlich ihre Kinder nicht verstehn. Die Kinder sehen auf die Grossen herab… Was die alles machen! was die so f?r Sorgen haben! weshalb sie sich laut geb?rden und was sie nicht sehen und mit welchen geheimnisvollen Arbeiten sie sich befassen und wichtig tun! Kein Kind versteht die Erwachsenen; es f?hlt sie nur manchmal.

Nun bin ich auch erwachsen und verstehe meine Miterwachsenen doch nicht sehr sch?n. Es ist wohl vor allem der tierische Ernst[68], von dem der Weise als von dem Kennzeichen niedriger Naturen spricht, der mich fernh?lt. Wie nehmen sie es alles ernst! Sich und ihren Beruf und ihr Haus und ihre Familie und ihr Vaterland und ihre Partei und ihr Geld, na, das vor allem – und da ist kaum ein Augenblick, in dem sie sich einmal selber auf den Kopf spucken k?nnen, ?ber sich selber lachen, einmal aus sich herausgehen… nicht doch. Ich stehe daneben wie Chaplin: ich muss immerzu den Kopf sch?tteln. Und sehe an mir herunter: Ja, trage ich denn noch kurze Hosen? Nein, im allgemeinen nicht. Ich sollte doch nun auch als Original-Erwachsener mit den Grossen gross tun… ich kann nicht. Das ist sehr gef?hrlich – man darf es gar nicht laut sagen; dann nehmen sie einen nicht mehr f?r voll. „Der Mann is nich zerjeehs“, sagen sie dann. Ich kenne Kaufleute, die sind j?nger als ich; wenn die vom Gesch?ft sprechen, bin ich wieder sieben Jahre, klettere meinem Papa auf dem Schoss herum, und der sagt: „Jetzt st?re mal nicht! Also, Herr Fahrenholz – wir haben bei der Kontrolle festgestellt…“ Dabei war Vater nicht ernster, als er unbedingt musste, er hatte Humor – aber wenn er ?ber seine Gesch?fte sprach, dann machte er das ganz ernst und vern?nftig, und ich verstand kein Wort. Ich sah an ihm hoch…

Ich sehe heute an den Erwachsenen hoch. Das kommt vielleicht auch daher, dass sie alle einen richtigen Beruf haben, der sie ergriffen hat (sie bilden sich ein: den sie ergriffen haben). Wenns windig ist, halten sie sich an dem fest. Ja, ich kann das auch – aber dann muss ich mich verstellen. Im Laufe der Jahre lernt man so allm?hlich, was man in den verschiedenen Lagen tun muss: hier l?gen und da mit Applomb die Wahrheit sagen und auf alle F?lle furchtbar ernst sein. Manchmal juckt es mich gradezu, w?hrend solch eines Gespr?chs, Verzeihung: Verhandlung, pardon: Konferenz, den Partner ein bisschen in die Seite zu schubsen und zu sagen: „Max. Das ist doch alles Zimt. H?r mal zu, wir wollen das so machen…“ Aber das darf man nicht. Man muss sein Gesicht glatt halten, wie wenn ein unsichtbares Monokel drin s?sse, kalt und hart, r?misch-japanisch, und dann muss man sagen: „Ich habe da noch einige Bedenken. Die Ziffer IV des Vertrages…“ So muss man. Aber man m?chte das nicht.

Und daher bringts denn auch unsereiner zu nichts. Geld will ernst genommen werden; sonst kommt es nicht zu dir. Und ich werde immer j?nger und werde wohl mit siebzig reifenspielend im Tiergarten angetroffen werden und selig die Kinderb?cher meiner Jugend lesend. Und wenn mir heute auf dem Lande Kinder begegnen, die scheu den fremden, dicken Mann gr?ssen, dann m?chte ich immer hingehn und sagen: Kinder, ich geh?re ja eigentlich zu euch – nicht zu euerm Lehrer! Aber das glauben sie mir nicht, f?r sie bin ich ein Erwachsener. Und f?r die Erwachsenen ein halbes Kind. Man hats gar nicht leicht im menschlichen Leben.

Es gibt keinen Neuschnee

Wenn du aufw?rts gehst[69] und dich hochaufatmend umsiehst, was du doch f?r ein Kerl bist, der solche H?hen erklimmen kann, du, ganz allein —: dann entdeckst du immer Spuren im Schnee. Es ist schon einer vor dir da gewesen.



Glaube an Gott. Verzweifle an ihm. Verwirf alle Philosophie. Lass dir vom Arzt einen Magenkrebs[70] ansagen und wisse: es sind nur noch vier Jahre, und dann ist es aus. Glaub an eine Frau. Verzweifle an ihr. F?hre ein Leben mit zwei Frauen. St?rze dich in die Welt. Zieh dich von ihr zur?ck…

Und alle diese Lebensgef?hle hat schon einer vor dir gehabt; so hat schon einer geglaubt, gezweifelt, gelacht, geweint und nachdenklich in der Nase gebohrt, genau so. Es ist immer schon einer da gewesen.

Das ?ndert nichts, ich weiss. Du erlebst es ja zum ersten Mal. F?r dich ist es Neuschnee, der da liegt. Es ist aber keiner, und diese Entdeckung ist zuerst sehr schmerzlich. In Polen lebte einmal ein armer Jude, der hatte kein Geld, zu studieren, aber die Mathematik brannte ihm im Gehirn. Er las, was er bekommen konnte, die paar sp?rlichen B?cher, und er studierte und dachte, dachte f?r sich weiter. Und erfand eines Tages etwas, er entdeckte es, ein ganz neues System, und er f?hlte: ich habe etwas gefunden. Und als er seine kleine Stadt verliess und in die Welt hinauskam, da sah er neue B?cher, und das, was er f?r sich entdeckt hatte, gab es bereits: es war die Differentialrechnung. Und da starb er. Die Leute sagen: an der Schwindsucht. Aber er ist nicht an der Schwindsucht gestorben.

Am merkw?rdigsten ist das in der Einsamkeit. Dass die Leute im Get?mmel ihre Standard-Erlebnisse haben, das willst du ja gern glauben. Aber wenn man so allein ist wie du, wenn man so meditiert, so den Tod einkalkuliert, sich so zur?ckzieht und so versucht, nach vorn zu seh-en —: dann, sollte man meinen, w?re man auf H?hen, die noch keines Menschen Fuss je betreten hat[71]. Und immer sind da Spuren, und immer ist einer dagewesen, und immer ist einer noch h?her geklettert als du es je gekonnt hast, noch viel h?her.

Das darf dich nicht entmutigen. Klettere, steige, steige. Aber es gibt keine Spitze. Und es gibt keinen Neuschnee.

Kaspar Hauser

Zur soziologischen Psychologie der L?cher

Dass die wichtigsten Dinge durch R?hren gethan werden. Beweise: erstlich die Zeugungsglieder[72], die Schreibfeder und unser Schiessgewehr.

Lichtenberg

Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist.

Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut[73]. W?re ?berall etwas, dann g?be es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus k?nnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedr?ngt werden. Loch ist immer gut.

Wenn der Mensch „Loch“ h?rt, bekommt er Associationen: manche denken an Z?ndloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.

Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zur?ck, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat[74], sie werden hineingesteckt, und zum Schluss ?berblicken sie die Reihe dieser L?cher und pfeifen auf dem letzten. In der Ackerstrasse ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen? Ein paar L?cher weiter, und das Assessorexamen w?re ihnen sicher gewesen.

Das Merkw?rdigste an einem Loch ist der Rand. Er geh?rt noch zum Etwas, sieht aber best?ndig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: w?hrend den Molek?len am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molek?len des Loches… festlig? Daf?r gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.

Das Loch ist statisch; L?cher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.

L?cher, die sich verm?hlen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorg?nge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei L?chern: geh?rt dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen m?cht ich haben.

Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Dr?ckt es sich seitw?rts in die Materie? oder l?uft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen[75] – wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiss das: unser Wissen hat hier eines.

Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein?

Und warum gibt es keine halben L?cher —?

Manche Gegenst?nde werden durch ein einziges L?chlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze ?brige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein[76], eine Jungfrau und ein Luftballon.

Das Ding an sich muss noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich[77]. Wer mit einem Bein im Loch st?ke[78] und mit dem andern bei uns: der allein w?re wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein. Gr?ssenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Prim?re. Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was leben ist. Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen St?ck und dem n?chsten ein Loch ausf?llen wollen.

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Каждое новое открытие в физике меняет самые основы (опорные представления) современной науки.

2. Оглянись, какая красота вокруг!

3. Он смотрит все фильмы, какие только может достать.

4. Не давай себе падать духом, и у тебя все получится.

5. Еще никому не удавалось ее переубедить.


II. Falsch oder richtig?

1. Der Erz?hler z?hlt zu einem halben Kind.

2. Manche Gegenst?nde werden durch ein einziges L?chlein verteuert.

3. Der Loch kommt allein vor.

4. Es gibt ein Augenblick, in dem alle Grossen sich einmal selber auf den Kopf spucken.

5. Der Erz?hler wird gern die Kinderb?cher seiner Jugend lesen.


III. Antworten Sie:

1. Warum heisst die Erz?hlung ”Es gibt keinen Neuschnee”? Was meint der Schriftsteller?

2. Was ist die letzte Rettung von Materie?

3. Was gef?llt dem Erz?hler nicht an Erwachsenen?

4. Was findet der Schriftsteller wichtiger – den Staat oder den Einzelmenschen?

5. Was geh?rt zu Dinge an sich?

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Jede neue Entdeckung in der Physik ersch?ttert die Grundpfeiler der modernen Wissenschaft.

2. Sehe dich um, was f?r Sch?nheit ringsumher!

3. Er sieht alle Filme an, was er bekommen kann.

4. Lass dich nicht entmutigen und du schaffst das.

5. Es ist noch keinem gelungen, sie umzustimmen.


II.

1. Richtig

2. Falsch (sie werden entwertet)

3. Falsch (Der kommt allein nicht vor)

4. Falsch (Es gibt kaum so ein Augenblick)

5. Richtig


III.

1. Der Schriftsteller meint, dass es nichts Neues gibt, Alles ist schon mal gewesen.

2. Die L?cher sind es.

3. Ihm gef?llt nicht, dass sie es alles so masslos ernst nehmen.

4. Er behauptet, dass der Staat und andere Gruppen etwas Sekund?res sind.

5. Die L?cher sind an sich.

Der Herr Soundso

Die Sprache hat gesiegt – es ist nichts mehr zu machen[79]. Nun steht der Unfug auch im Duden… Die schauerliche neue Ausgabe dieses h?chst n?tigen Nachschlagewerkes, ein Augenpulver[80], vierspaltig[81], beinah so un?bersichtlich wie das berliner Telephonbuch: der „GROSZE“ Duden hats auch. Da steht auf Seite 517:

„sowieso (unter allen Umst?nden, jedenfalls); der Herr Sowieso“. Es ist zum Weinen[82]. Denn auf Seite 516 steht richtig:

„soundso (unbestimmt wie); Paragraph soundso; der Herr Soundso“. Beides kann nicht richtig sein; eines kann nur richtig sein; was ist richtig?

Bei Courteline kommt einmal eine Dame in einen Buchladen und fragt den Sortimenter nach einem Buch, dessen Titel sie vergessen habe. „Von wem solls denn sein?“ Von Daudet. „Von Alphonse Daudet?“ Ja. Der Buchh?ndler z?hlt auf. Nein, das nicht: nicht die Briefe aus meiner M?hle und nicht dies und nicht das… es sei, aber der Herr Buchh?ndler m?sse nichts schlechtes denken, man sei Gottseidank eine verheiratete Frau… es handele sich… kurz: dass Buch sei etwas… ein wenig… wie? „Von Daudet?“ – Ja. Der Buchh?ndler denkt nach. Er f?hrt keine Erotika, kein Buchh?ndler f?hrt Erotika… und Daudet? Der verzweifelte Buchh?ndler sagt alle unanst?ndigen Buchtitel auf, die er kennt – aber von Daudet ist keines darunter. Und es ergibt sich, dass die immer mehr err?tende Dame den Titel eines Daudetschen Buches daneben verstanden hat. Das Buch heisst: „Le Petit Chose“ [83]. Der kleine Dingsda.

Denn – so lehrt die Moral dieser Geschichte – wenn man den Namen eines Mannes nicht weiss, so nennt man ihn Herr X oder Herr Dingsda oder Herr Soundso, weil ja „soundso“ etwas Unbestimmtes bedeutet. Gussy Holl hat f?r Leute ihr unbekannten Namens die Bezeichnung „Herr Pimm“ eingef?hrt, aber das steht wieder nicht im Duden.

Immerhin scheint mir Pimm noch zul?ssiger als „Herr Sowieso“, was eine klar erkennbare Verwechslung mit dem „Soundso“ ist… aber es ist nichts mehr zu machen. Alle Leute sagen es. Weil wir aber nicht Eduard Engel[84] heissen und also der Sprache nicht nachbelfern, wenn sie einmal anders will als wir —: so wollen wir uns damit begn?gen, es nicht zu schreiben, und wir wollen nicht weinen, sondern die Sowieso-Sager mit jener h?chst schauderhaften Klischee-Redensart entlassen: „Das sowieso.“

Mir fehlt ein Wort

Ich werde ins Grab sinken, ohne zu wissen, was die Birkenbl?tter tun. Ich weiss es, aber ich kann es nicht sagen. Der Wind weht durch die jungen Birken; ihre Bl?tter zittern so schnell, hin und her, dass sie… was? Flirren? Nein, auf ihnen flirrt das Licht; man kann vielleicht allenfalls sagen: die Bl?tter flimmern… aber es ist nicht das. Es ist eine nerv?se Bewegung, aber was ist es? Wie sagt man das? Was man nicht sagen kann, bleibt unerl?st – „besprechen“ hat eine tiefe Bedeutung. Steht bei Goethe „Blattgeriesel“? Ich mag nicht aufstehen, es ist so weit bis zu diesen B?nden, vier Meter und hundert Jahre. Was tun die Birkenbl?tter —?

(Chor): „Ihre Sorgen m?chten wir… Hat man je so etwas… Die Arbeiterbewegung… macht sich da niedlich mit der deutschen Sprache, die er nicht halb so gut schreibt wie unser Hans Grimm…“ Antenne geerdet, aus.

Ich weiss: darauf kommt es nicht an; die Gesinnung ist die Hauptsache; nur dem sozialen Roman geh?rt die Zukunft; und das Zeitdokument – o, ich habe meine Vokabeln gut gelernt. Aber ich will euch mal was sagen:

Wenn Upton Sinclair[85] nun auch noch ein guter Schriftsteller w?re, dann w?re unsrer Sache sehr gedient. Wenn die pazifistischen Theaterst?cke nun auch noch pr?gnant geschrieben w?ren, dass sich die S?tze einh?mmern, dann h?tte unsere Sache den Vorteil davon. Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf. Wer schludert, der sei verlacht, f?r und f?r. Wer aus Zeitungsw?rtern[86] und Versammlungss?tzen seines dahinlabert, der sei ausgewischt, immerdar. Lest dazu das Kapitel ?ber die deutsche Sprache in Alfons Goldschmidts „Deutschland heute“. Wie so vieles, ist da auch dieses zu Ende gesagt.

Was tun die Birkenbl?tter —? Nur die Bl?tter der Birke tun dies; bei den andren B?umen bewegen sie sich im Winde, zittern, rascheln, die ?ste schwanken, mir fehlt kein Synonym, ich habe sie alle. Aber bei den Birken, da ist es etwas andres, das sind weibliche B?ume – merkw?rdig, wie wir dann, wenn wir nicht mehr weiterk?nnen, immer versuchen, der Sache mit einem Vergleich beizukommen; es hat ja eine ganze ?sterreichische Dichterschule gegeben, die nur damit arbeitete, dass sie Eindr?cke des Ohres in die Gesichtsph?re[87] versetzte und Geruchsimpressionen ins Musikalische – es ist ein am?santes Gesellschaftsspiel gewesen, und manche haben es Lyrik genannt. Was tun die Birkenbl?tter? W?hrend ich dies schreibe, stehe ich alle vier Zeilen auf und sehe nach, was sie tun. Sie tun es. Ich werde dahingehen und es nicht gesagt haben.

?bungen zur Erz?hlung

I. ?bers?tzen Sie ins Deutsch:

1. Я очень устал. Я больше не могу.

2. Кто будет халтурить, не получит хороших оценок.

3. Мы обязательно придумаем, как справиться с этой проблемой.

4. Я должен проверить отчет, прежде, чем сдам его.

5. Наш телевизор, похоже, сломался: картинка мигает.


II. Welches Wort fehlt?

1. Unsere Kinder sind jetzt erwachsen. Da ist nicht zu ______________.

2. Von _______ soll der Film, den Sie suchen, sein?

3. Es kommt ____________ an! Es handelt sich ________ unsere Gesundheit!

4. Er kann alle Titel der B?cher von seinem Lieblingsschriftsteller ________________.

5.Philosophie Nietzsches hat eine ___________ Bedeutung f?r seinen Leben.


III. Themen zum Besprechen:

1. Was glauben Sie, wer ist der ber?hmteste Mensch der Welt?

2. Ist es genau so, dass alles, was man empfinden oder entdecken kann, ist schon mals gewesen?

3. K?nnen Sie sagen, dass ihre Generation kriegablehnend ist?

4. Gilt noch heute die Auffassung ?ber kleinb?rgerliche und grossb?rgerliche Neurosen?

5. Ist Nostalgie eine Schw?che oder eine St?rke?

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Ich bin sehr m?de. Ich kann nicht weiter.

2. Wer schuldert, wird keine gute Note erhalten.

3. Wir denken unbedingt aus, wie diesem Problem beizukommen.

4. Ich muss den Bericht nachsehen, bevor ich den abgebe.

5. Unser Fernseher scheint kaputt gegangen: das Bild flimmert.


II.

1. machen

2. wem

3. drauf; um

4. aufz?hlen

5. tiefe

W?rterverzeichnis

A

abbilden изображать, представлять; отражать, воспроизводить

Abendmahl, das причастие

Abendmahlzeit, die <-en> ужин

Aberglaube, der <-ns> суеверие

abgeben отдавать; вручать; сдавать; передавать; вверять; сообщать, выражать

Abgeordneter, der депутат

ablehnen отклонять, не принимать; отказываться; отвергать

abr?umen убирать

Abs?gung, die <-, -en> увольнение, снятие с должности

abscheulich отвратительный, мерзкий; ужасно, невообразимо (о степени проявления чего-л.)

Absetzung, die <-, -en> смещение, отстранение от должности

abtun отмахиваться; разделаться (с чем-л.)

Abwehr, die <-> оборона; сопротивление; защита

allzuviel слишком много

am?sant занятный, занимательный

anbrechen открывать; наступать

Andeutung, die <-, -en> намек; предложение

aneinandergeraten подраться; сойтись в рукопашную

anerkennen признавать; ценить

anheimelnd знакомый; родной; близкий; уютный

?ngstlich боязливый, трусливый; пугливый; испуганный

anheben поднимать; повышать; выделять (на фоне чего-л.); (auf A) указывать (на что-л.)

Anklang, der <-(e)s..kl?nge> сходство (с чем-л.)

ankommen (auf A) зависеть (от кого-л., чего-л.)

ansagen объявлять (что-л.); оповещать

Anschauung, die <-, -en> рассматривание, созерцание; представление; восприятие; взгляд

Arbeitsgelegenheit, die <-, -en> возможность получения работы

Assessorexamen, das <-s, -ina> ист. (совр. эквивалент Staatsexamen) государственный экзамен

aufatmen вздыхать; делать глубокий вдох; облегченно вздыхать; вздохнуть свободно

aufbauen строить, сооружать; восстанавливать, создавать

aufbewahren хранить, сберегать, сохранять

aufblitzen блеснуть, сверкнуть, промелькнуть; проблеск, вспышка

auffallen бросаться в глаза; выделяться, быть заметным; привлекать (обращать на себя) внимание

Auffassung, die понимание, восприятие мнение, точка зрения

aufgekl?rt свободный от предрассудков и суеверий, образованный, просвещенный

ausgepowert обедневший

aufgeregt взволнованный; возбужденный

aufh?ren прекращаться, переставать; (за)кончиться

auflehnen sich (gegen A) восставать, противиться

aufmarsch выступление (войск); парад; (торжественное) шествие

aufmucken протестовать; поднимать восстание, мятеж, бунт; восставать, бунтовать; оказывать сопротивление; противодействовать

Aufregung, die <-, -en> волнение, возбуждение; смятение, переполох

aufr?sten вооружать; наращивать вооружение

aufsagen читать [рассказывать] наизусть

aufschlagen разбить, разбивать

aufschliessen отпирать, открывать

aufstehen (gegen A) высок. устарев. восставать, протестовать; вставать, подниматься

auftreten выступать; возникать; появляться

aufz?hlen перечислять

auslaufen течь, вытекать

auspressen выжимать, отжимать

ausradieren стирать; уничтожать

ausstossen испускать, извергать; выкрикивать

Ausschuss, der комитет, комиссия; производственный брак

ausw?rts снаружи

auswirken оказывать влияние; сказываться, отражаться

auswischen стирать; вытирать, протирать; убежать, улизнуть

B

Bademantel, der <-s, M?ntel> халат

Bademeister, der сотрудник водолечебницы; дежурный по бассейну

b?ndigen усмирять, укрощать; дрессировать

beachtlich значительный, важный

be?ugen осматривать, озирать

Becher, der бокал, стакан

bedr?ngen притеснять, преследовать; угнетать

Beerdigungsinstitut, das <-es, -e> похоронное бюро

begn?gen sich довольствоваться; ограничиться; удовлетвориться

Beh?rde, die <-, -n> орган власти

beikommen справляться, осиливать; преодолевать; приближаться, подходить; подобраться (к чему-л.)

Bekanntenkreise, der <-es, -e> круг знакомых

beklatschen судачить, злословить; аплодировать

bekleckern заляпать, забрызгать

bek?mmert озабоченно, опечаленно, огорченно

Belehrung, die <-, -en> обучение; разъяснение; поучение; нравоучение; наставление

belfern тявкать (о собаке); (про)хрипеть; рычать, реветь

benehmen sich вести себя

Beratungsstelle, die <-, -n> консультационное бюро; консультация; приемная

ber?hmt известный, знаменитый

bestenfalls в лучшем случае

besudeln vt обыкн. неодобр. пачкать, испачкать

Betriebsst?rung, die <-, -en> нарушение производственного процесса

betten укладывать

Bettvorleger прикроватный коврик; шутл. длинношерстная собака

bewahren (vor D) охранять, оберегать от; in D беречь, хранить

bewerfen забрасывать, закидывать

bimmeln звонить, трезвонить

blendend блестящий, великолепный; ослепительный

blitzschnell молниеносно

blutig кровавый, окровавленный

B?, die <-, -en> шквал, сильный порыв (ветра)

Br?u, das <-(e)s, -e и -s> пиво; пивоваренный завод

br?llen реветь; рычать

Brutalit?t, die <-, -en> грубость, жестокость

Buchhandlung, die <-, -en> книжный магазин

Buchmacher, der <-s, -> букмекер

Bursche, der парень; тип

b?rsten чистить щеткой

B?rzel, der <-s, -> гузка (птицы)

buttern сбивать масло; (in A) разг. вбухивать деньги

D

dahinscheiden уходить, умирать

dartun объяснять, излагать; показывать, доказывать

deprimiert подавленный, удрученный

dessentwillen – deswillen кто-либо; что-либо

dienen (zu D) служить (для чего-л., чем-л.), годиться

Diner, das <-s, -s> [di’ne] фр. званый обед

Domdechant, der (Domdekan) катол. священник в соборе; дьякон; помощник настоятеля

donnernd гремящий, громовой

drapieren драпировать

Dreck, der грязь; фам. неодобр. дело, вопрос

drohen грозить, угрожать

Druckerschw?rze, die <-, -n> черная типографская краска

ducken делать покорным, сбивать спесь sich покоряться, сдаваться

dulden терпеть; допускать; попустительствовать

Dumme, der/die дурак; дура

durchsetzen перемежать, чередовать; пронизывать

d?ster темный; сумрачный; мрачный, угрюмый

E

Echtheit, die <-> подлинность, достоверность; неподдельность

eifers?chtig ревнивый

eigent?mlich своеобразный, странный, особенный

einh?mmern разг. вдалбливать (в голову); засесть, запомниться

eilfertig поспешно, расторопно, торопливо

einkalkulieren предусмотреть заранее (возможность чего-л.); принимать в расчет; учитывать, принимать во внимание

einleben свыкаться с чем-л., обвыкаться; обжиться

einlegen вкладывать, помещать; вставлять

einleiten начинать, заводить; предварять, открывать; вводить

einmalig единственный в своем роде; неповторимый, исключительный, уникальный

einziehen втягивать, вдыхать

empfehlen рекомендовать; советовать

empor вверх, кверху

entehren опозорить, обесчестить

entgegenfahren ехать навстречу

entmutigen лишать мужества; заставлять пасть духом

entspringen (in D) вытекать, течь; (D) происходить, возникать

entwerten обесценивать; снижать стоимость; sich обесцениваться

entwichen вытекать, улетучиваться; исчезать, убегать, скрываться

ergeben sich оказываться; возникать; порождать; осуществляться

Erkenntnis, das <-ses, -se> осознание, понимание; научные сведения [данные]

erklimmen взбираться, влезать; перен. добиться, достичь (высокого положения и т. п.)

erl?sen избавлять (от чего-л.); спасать, выручать

Erl?sung, die <-> избавление, освобождение, спасение

ernsthaft серьезно, всерьез, на самом деле

Erschlaffung, die слабость; расслабление; вялость; дряблость

erziehen воспитывать

etlich кое-что, некоторый, несколько

erden эл. заземлять

ergreifen хватать, схватить

exekutieren исполнять, выполнять

F

fade безвкусный; пресный; скучный, неинтересный, пустой

Falte, die <-n> складка; изгиб; морщина

falten складывать, сгибать

fassen охватывать; выражать, формулировать; понимать, постигать

faul ленивый

feig трусливый, малодушный

Feuerwehrschlauch, der <-(e)s, ..schl?uche> пожарный рукав

Fibel, die азбука, букварь; учебник для начинающих

Fixigkeit, die быстрота, ловкость, проворство

flau слабый, вялый, истощенный; легкий; пустой; безвкусный

Fleck, der пятно

flegelhaft невежливый, грубый, невоспитанный

Fliegerbombe, die <-, -n> авиабомба

flimmern сверкать, мерцать; мелькать, бликовать; рябить, пестрить, мигать

flirren мерцать, сверкать, мелькать

Flugzeugf?hrer, der летчик

Folgerung, die <-, -en> заключение, вывод

freudig радостный

fr?hlich беззаботно, беспечно

fr?nen D предаваться (пороку, страсти)

fugenlos бесшовный

f?hren обладать; иметь при себе

F?lle, die изобилие, избыток, полнота, разнообразие

furchteinfl?ssend наводящий ужас, ужасный

G

Geb?rde, die <-, -n> жест

geb?rden sich вести себя

Gedankengang, der <-, g?nge> ход мыслей

gedrillt вымуштрованный

gef?llig приятный, располагающий к себе, привлекательный

Gegend, die местность, край

Gegenstand, der <-(e)s, ..st?nde> предмет, вещь; тема

gegenst?ndlich предметный, овеществленный; конкретный

Gegner, der противник, соперник

Gehilfe, der <-n, -n> помощник, ассистент

Geilheit, die <-> возбужденность; похоть

Geisteshaltung, die <-, -en> Настрой; умонастроение

Geistesverfassung, die <-> душевное [психическое] состояние

Geistlosigkeit, die тк sg бездуховность; банальность

Geltung, die значимость; ценность; значение; действие, действенность

gem?ssigt умеренный; сдержанный

Gemetzel, das <-s, -> неодобр. (кровавая) бойня, резня

Geriesel, das <-s> (непрерывное) журчание

geronnen part II от rinnen

ger?ffelt отчитанный от r?ffeln

Geschmackvoll a со вкусом

Gesichtskreis, der <-es, -e> поле зрения; кругозор; горизонт

Gesinnung, die <-, -en> убеждения, взгляды; образ мыслей

gespalten расколотый, разделенный; разобщенный

Geschw?tz, das болтовня; сплетня

getrost спокойный; уверенный

Get?mmel, das <-s, -> обыкн. sg суматоха; хаос, неразбериха

ge?bt опытный, натренированный

Gewirr, das спутанный моток, клубок; путаница, хаос; суматоха

Gewohnheit, die <-en> привычка

geziert манерный; деланный; напыщенный (о стиле)

Gitterstab, <-st?be> прутья решетки

gl?tten разглаживать, распрямлять; усмирять; sich распрямляться; успокаиваться

gleiten скользить

grade (gerade) (прямо) сейчас, в этот [данный] момент

Grenzwache, die <-, -n> пограничный пост, пограничная застава

grinsen ухмыляться

Grossaufnahme, die съемка крупным планом, крупный план

Gr?ssenwahnsinnig уст., разг. страдающий манией величия

Grundpfeiler, der <-s, -> опорный столб, опорная колонна; pl устои

G?te, die <-> доброта; (хорошее) качество; доброкачественность; добротность

g?tig добросердечный, благосклонный

H

haard?nn тонкий как волос; толщиной в волос

Handbreit, die <-, -> ширина ладони (мера)

handhaben обращаться, управляться с чем-л.; пользоваться, применять

Handwerk, das <-e> ремесло, профессия

h?tscheln ласкать; баловать, выделять; лелеять (мечту), вынашивать

heftig интенсивный; резкий; вспыльчивый, несдержанный

Heilsarmee, die Армия спасения (международная благотворительная организация)

heiter радостный, веселый; ясный, безоблачный

Hellseher, der <-s, -> ясновидец

herausinterpretieren выводить, интерпретировать, исходя из

herauskommen выходить, получаться; выражать, высказывать

herausspringen приносить (прибыль, пользу)

herausstellen sich оказаться, выясниться

herkommen приходить, подходить

Herrschaft, die <-, -en> тк. sg господство; власть; pl господа, хозяева

herr?hren родиться, происходить; вытекать, выходить, исходить

herumhantieren возиться с чем-л.; возня

hervorrufen вызывать, становиться причиной, повлечь

Hetze, die травля; подстрекательство; натравливание;

hetzen натравливать, провоцировать; изводить нападками; подстрекать

hinausgehen (?ber A) превышать (что-л.); выходить за пределы

hienieden (здесь) внизу

Hintergrund, der <-(e)s, ..gr?nde> задний план, фон; обстановка, среда

hinweisen указывать, намекать

hochfahren разозлиться, прийти в бешенство

hochfahrend надменный, высокомерный, заносчивый; hocht?nend высокопарный

H?chstmass, das верхний предел

hochwohlweis (в высокой степени) благоразумный

hocken сидеть, торчать, долго находиться

Hoffnungslosigkeit, die <-> безнадежность

Hohepriester, der <-s, -> ист. первосвященник

honorieren платить гонорар; награждать, вознаграждать

horchen прислушиваться; слушаться (кого-л.)

Horde, die <-, -n> толпа, шайка, банда

Hort, der <-(e)s, -e> обитель, оплот

H?tchen уменьш. от Hut: шляпка, шляпочка

I

immerdar высок. всегда

ingrimmig злобный, ожесточенный

Inserat, das <-(e)s, -e> объявление (в прессе)

Intensit?t, die сила, интенсивность

irr(e) помешанный, безумный; странный, непонятный, непредсказуемый

J

Jahrgang, der <-s, g?nge> год рождения, люди одного года рождения

jucken чесаться, зудеть

Jude, der еврей

Junggeselle, der <-n, -n> холостяк

K

Kalb, das <-(e)s, K?lber> теленок, молодой бычок; детеныш

Kanzel, die (церковная) кафедра; трибуна

Kartoffelkloss, der < -es, Kl?sse> картофельная клёцка

K?seglocke, die <-, -n> сырный колпак

keuchen задыхаться, пыхтеть

knallen слепить; стрелять, палить; щелкать

knebeln затыкать рот (кляпом); связывать по рукам и ногам

Knopfloch, das <-(e)s, ..l?cher> петля (на одежде), петлица

Konzession, die концессия

Krach, der крах

Kr?fteverteilung, die расстановка сил

Krampf, der <-(e)s, Kr?mpfe> судорога, спазм

Krebs, der <-es, -e> рак (болезнь)

Kreisel, der рабочее колесо; волчок, юла

kriegen получать; получить

Kr?mel, der крошка

kullern катиться; вращать

kuschen сидеть тихо, не пикнуть; ложиться (о собаке)

L

labern болтать чепуху, нести чушь; болтать о пустяках

l?cheln улыбаться; усмехаться

laden грузить, нагружать

Lage, die <-, -n> (место)положение, район, место; обстановка, ситуация, положение; положение дел

Laie, der <-n, -n> дилетант, любитель

Laken, das <-s, -> простыня

landes?blich (обще)принятый в (данной) стране, традиционный

Landsmann, der < -(e)s, -leute> соотечественник

l?stern злословить, сплетничать, клеветать, порочить

Latschen, der <-s, -> обыкн. pl (старый) стоптанный башмак или тапок

lauter a pr?d. разг. только, исключительно, сплошь

lediglich исключительно, (всего) лишь, разве что, только

Leerlauf, der <-(e)s, ..l?ufe> пустая [напрасная] трата времени; холостой ход

Lehre, die учение, доктрина; теория; обучение (в вузе)

lehrreich поучительный, содержательный, образовательный

Leisten, der обувная колодка

Leitartikel, der <-s, -> передовица, передовая статья

lenken управлять, руководить, управлять

Lob, das <-(e)s, -e> обыкн. sg похвала, одобрение

lobpreisen восхвалять

lochen пробивать, буравить, компостировать, перфорировать

losgel?st оторванный; в отрыве

Lunge, die <-, -n> анат. легкое

M

maltr?tieren плохо обращаться (с кем-л.), третировать (кого-л.)

mangelhaft недостаточный; неудовлетворительный, несовершенный

Manschette, die <-, -n> манжета

masslos чрезмерный, безграничный; необузданный

Mehrheitsbeschluss, der <-es,..schl?sse> решение, принятое большинством; принятие большинством голосов

messen (mit j-m an D, in D) мериться, равняться (с кем-л. в чем-л.)

missbrauchen злоупотреблять; использовать в преступных целях

misslingen — прош. время misslang, misslungen не удаваться

Misthaufen, der <-s, -> навозная куча

mitansehen наблюдать

mitmachen принимать участие, участвовать

Mittelstand, der средний слой (общества); среднее сословие; средний класс

modulieren модулировать; видоизменять

Muckertum, das уст. лицемерие; лживость; ханжество, притворство; подхалимство; лизоблюдство

musterhaft образцовый; совершенный

N

Nachahmung, die <-, -en> подражание; имитация, копия, подделка

nachdenklich задумчивый, вдумчивый

nachdichten делать свободный перевод

nachf?hlen сочувствовать, сопереживать; создавать (худ.) произведение по мотивам другого

nachlesen читать, перечитывать

nachmachen j-m etw. подражать, копировать, имитировать, подделать

Nachschlagewerk, das <-(e)s, -e> справочник, справочное издание, словарь, энциклопедия

nachsehen смотреть, проверять; (пере)проверять; (j-m) прощать (что-л. кому-л.), относиться снисходительно; (D) смотреть вслед

nahebringen сблизить (кого-л.)

namenlos безымянный; неизвестный; очень, чрезвычайно

neuerdings недавно, с недавних пор

Neuheit, die новизна; новинка; новшество

niederb?geln разрушать, уничтожать; сносить; разбивать, опровергать (теорию, довод); развеять, опрокинуть (аргументацию)

niedermachen убивать

niederschreiben записать

niedlich хорошенький, милый, изящный, миниатюрный; очень маленький, крошечный

nunmehr отныне, теперь, после этого

O

oberfl?chlich поверхностно, неглубоко

Obrigkeit, die <-, -en> начальство, власть

ohnehin все равно; и без того, и так уж

ohrfeigen vt дать пощечину

P

peinlich мучительный, неловкий; педантичный

Pfaffe, der церковник, поп

Pinselei, die тк. sg бездарное рисование; мазня

plakatieren заявлять во всеуслышание; трубить

Plumpheit, die <-, -en> тк. sg громоздкость, массивность; грубость, бестактность; неуклюжесть, неловкость

Pogrom, der/das <-es, -e> погром

pregnant точный, выразительный

Prediger, der проповедник

projizieren проецировать, переносить

pr?geln бить, колотить

Putsch, der <-(e)s, -e> путч, переворот, смена власти

Q

quillen искаж. quellen просачиваться; течь

R

Radau, der <-s> шум, галдеж, скандал

rank гибкий; стройный; rank und schlank – высокий и стройный

rascheln шелестеть, шуршать

R?ucherpfanne, die <-, -n> церк. кадильница; сосуд для воскурений

Rauschen, das шум, шелест

Realit?ten pl. земельные участки; недвижимость

rechtens законно, справедливо

reizen раздражать, возбуждать; раздражать [злить], провоцировать

Rennbahn, die <-, -en> ипподром, велодром, велотрек; автодром

Ressort, das <-s, -s> ведомство; департамент; компетенция, круг деятельности

Revue, die ревю; рецензия; иллюстрированный журнал

Richtung, die <-, -en> направление; течение

rieseln журчать; струиться, течь

ringen mit D бороться

rinnen течь, вытекать, струиться; сочиться

r?cheln хрипеть (обыкн. об умирающем)

roh грубый, неотесанный; жестокий

Roheit, die <-> грубость, жестокость

R?hre, die <-(e)s, -e> труба; трубка; ствол (орудия)

rucken двигаться рывками

r?ffeln делать выговор, давать нагоняй, устраивать головомойку

S

sachlich по-настоящему, по сути; деловой; целесообразный; вещественный; экономный

saftig сочный, яркий

s?mtlich все

sanft мягкий, нежный; легкий, едва заметный; спокойный, тихий

satt насыщенный; приличный

Sauberkeit, die чистота, аккуратность; безупречность

Schachtel, die <-, -n> коробка, пачка

Schaltung, die <-, -en> соединение; переключение; схема

Schauderhaft разг. неодобр. ужасный, жуткий; отвратительный

Scheidewand, die <-,..w?nde> перегородка

schelmisch задорно, лукаво, хитро

Scherenfernrohr, das стереотруба, подзорная труба

Scherz, der <-es, -e> шутка

Schicksalsschlag, der <-(e)s, ..schl?ge> удар судьбы

Schiessgewehr, das <-(e)s, -e> дет ружье

Schimmel, der плесень

Schlafittchen, das разг. уст. край рукава или воротничка рубашки

schl?frig сонный; сонливый; вялый

Schlagwort, das <pl -e, редк. тж. ..w?rter> лозунг, девиз; избитая фраза, общее место

schlechthin просто, совершенно, прямо-таки

Schmachtribut, der m <-(e)s, -e> дань позора; контрибуция

Schmarotzer, der <-s, -> паразит; нахлебник; дармоед

schmettern громко петь, заливаться; оглушительно звучать

schmieren мазать, марать, грязно писать

Schneiden мат. пересекать(ся)

schubsen толкать, пихать

Schrank, der <-(e)s, -?nke > шкаф

Schreckenskabinett, das <-s, -e> комната страха; комната ужасов

schludern халтурить, небрежно работать

Schuldigkeit, die <-, -en> долг, обязательство; обязанность

Schuljunge, der школьник

Schulze, der <-n, -n> ист. председатель общины, сельский староста

Schund, der ерунда, халтура; макулатура; хлам, дрянь

Schuster, der сапожник

Sch?tzengraben, der окоп

Schutzmann, der <-(e)s, ..m?nner и ..leute> разг. полицейский, сотрудник службы охраны порядка

Schwamm, der губка

schwanken колыхаться; качаться, шататься

Schwarzseher, der <-s, -> владелец незарегистрированного телевизора

Schweinerei, die свинарник, беспорядок; свинство, безобразие

schwenken ополаскивать; размахивать; вертеть, сворачивать

schwindlig испытывающий головокружение; головокружительный, вызывающий головокружение

Schwindsucht, die <-> устарев. туберкулез, чахотка

schw?ren присягать, давать присягу; клясться

Seelenkunde, der <-n, -n> психология

seelisch душевный, духовный

seitw?rts в сторону; набок; в стороне; сбоку

selbstverst?ndlichkeit нечто само собой разумеющееся

Selbstzweck, der <-(e)s> самоцель

selig счастливый, радостный; блаженный

Siebensachen Pl все (чьи-либо) вещи, пожитки

sieghaft победоносно, торжествующе

siezen «выкать», обращаться на «вы»

Sittlichkeit, die <-> нравственность, мораль

Skat, der <-(e)s, -e и -s> скат (карточная игра)

sorgsam бережный, заботливый; тщательный; добросовестный

Sortiment, das <-s, -e> (an D) ассортимент; сокр. от Sortimentsbuchhandel розничная торговля книгами

sp?rlich скудный (о доходах и т. п.)

spenden жертвовать; давать

sperren закрывать (проезд, вход и т. п.); загораживать, перегораживать

Spiesser, der филистер; обыватель

sp?tteln (?ber A) подшучивать, подтрунивать, насмехаться

Sprechstunde, die <-, -n> приемные часы; прием больных

spritzen брызгать, опрыскивать

Spruch, der девиз; мотто; изречение

sprungbereit a готовый к прыжку, к действию; бдительный

spucken плевать(ся); выплевывать

staatsfeindlich антигосударственный

stacheln колоть; колоться; побуждать; подстрекать (к чему-л.)

Stahlhelm, der <-(e)s, -e> солдатская каска

starren застыть, оцепенеть; торчать (кверху)

Staub, der <-(e)s, – St?ube> пыль

stechen колоть, резать, жалить, кусать

stecken (part II gesteckt) vi разг торчать; находиться, быть

stellen предоставлять

stempeln клеймить, ставить печать; уст. получать пособие по безработице

Stiefel, der сапог

stochern ковырять; ковыряться, копаться

St?ckchen, das палочка, тросточка

Str?fling, der <-s, -e> заключённый, арестант

stramm крепкий, здоровый; строгий, суровый

Strassenecke, die <-, -n> угол улицы

streicheln гладить, ласкать

Stuhlbein, das <-(e)s, -e> ножка стула

st?lpen накрывать; надевать

stumpfsinnig тупой, тупоумный; отупляющий

st?rzen бросаться, кидаться; sich пускаться, бросаться

Sumpf, der <-(e)s, S?mpfe> топь; болото

T

Tank, der <-s, -s> бак, емкость; цистерна; резервуар

Tarock, das таро (карты)

Tat, die <-, -en> поступок; дело; действие; деяние

t?lpelhaft неуклюжий, неповоротливый, неловкий; бестолковый

totlaufen sich разг. исчерпать себя; выдохнуться, прекратиться

trennen отделять; разделять, различать

Trieb, der <-(e)s, -e> стремление, влечение

trocken сухой

Trubel, der <-s> суматоха; спешка, шум, переполох

Turnen, das гимнастика; физкультура

U

?berhell ослепительно яркий, сверкающий

?berlegenheit, die <-, -en> обыкн. sg превосходство

?bert?nchen (заново) белить, забеливать, покрывать побелкой; перен. скрывать, маскировать (недостатки, некомпетентность и т. п.)

?berwinden преодолеть (о препятствии), справиться

?brigens впрочем, кстати, между прочим

Ufer, das <-s, -> берег (реки, моря и т. п.)

Ulk, der <-(e)s, -e> шутка, забава, проделка, проказа, шалость

Umfall, der <-(e)s> отказ [отступление] от своих взглядов [позиций, убеждений], изменение своего мнения

umst?rzen опрокинуть

Umzug, der <-(e)s, ..z?ge> шествие, процессия, демонстрация

Unannehmlichkeit, die <-, -en> обыкн. pl неприятность

unanst?ndig непристойный; неприличный; пошлый

unentwegt непрерывный, неуклонный, постоянный, неутомимый, неустанный

Unfug, der <-(e)s> выходка, пакость, безобразие, бесчинство

ungeheur громадный, колоссальный; чудовищный

unmittelbar непосредственный, лишенный посредников, прямой;

Unrast, die нервозность, беспокойство, неугомонность

uns?glich плохой, дурной, неудачный, глупый, дурацкий, нелепый; несказанный, неописуемый, невыразимый

unsereinen разг. наш брат

Unsinn, der абсурд, бессмыслица; чушь, вздор, ерунда

un?bersichtlich необозримый, труднообозреваемый; неясный, непонятный

unverw?stlich несокрушимый, прочный

unwahrhaftig ненастоящий, ложный; неправдоподобный

Unzufriedenheit, die (mit D) недовольство, неудовольствие

V

vage неопределенный, неясный, расплывчатый; шаткий, смутный

veranlassen побуждать, вынуждать; давать повод; быть причиной; вызвать, повлечь за собой

verbarrikadieren забаррикодировать, загораживать sich забаррикадироваться

verbreiten распространять, разносить, рассеивать

verdammt про2клятый; проклятый; дьявольский

Verdauung, die <-> пищеварение

verderben портить, отравлять (дело, настроение и т. п.)

Vereinsmeierei, die <-> чрезмерное увлечение организацией обществ [клубов, объединений]

verfahren sich проехать (мимо); уехать на неправильную станцию; потеряться, сбиться с пути

verfassungstreu верный конституции

verfl?chtigen sich испаряться, улетучиваться, рассеиваться, исчезать

vergeblich тщетный, напрасный

vergiften отравлять, наносить вред; загрязнять

verhelfen содействовать, способствовать; обеспечивать

verhetzen (gegen A) подстрекать; подговаривать; натравливать

verklausulieren оговаривать, обусловливать

verk?nden провозглашать, объявлять, возвещать

verlegen издавать; укладывать, прокладывать

verleugnen отрицать; отрекаться, отказываться

verm?hlen уст. женить; выдавать замуж; sich вступать в брак, сочетаться браком

versagen оказаться несостоятельным; переставать действовать; отказывать [отказываться служить]; давать осечку

vers?umen упустить, пропустить; пренебрегать; прогуливать

versetzen переставлять, перемещать, смещать

verseuchen заражать, загрязнять, отравлять

Verst?ndnislosigkeit, die <-> непонятливость, бестолковость; непонимание

verstellen sich притворяться; сбиться, измениться (о настойках, регулировках)

versuchen пытаться, пробовать; покушаться; искушать

verteidigen защищать, оборонять; обосновывать, аргументировать

verteilen распределять, разделить

vertraut близкий, хорошо знакомый, легко узнаваемый

vertr?deln терять (время); продавать за копейки (на блошином рынке)

Verwechslung, die <-, -en> путаница

verwenden использовать, употреблять; sich просить

verwerfen отвергать (план и т. п.); отбрасывать (идею и т. п.); объявлять дурным [порочным, неприемлемым]

Verwestlichung, die уподобление Западу

Verworfenheit, die <-> порочность, безнравственность

verzeichnen неправильно нарисовать, сделать ошибку

verzweifeln (s) (an D) отчаиваться, разочаровываться (в чем-л.); падать духом

Vokabularium, das жаргон; профессиональный словарь

V?lkerschaft, die <-en>

vollendet совершенный; безупречный; превосходно

Vorahnung, die <-> предчувствие

Vorbehalt, der <-(e)s, -e> оговорка; ограничение; условие; поговорка

Vorbedingung, die <-, -en> предварительное условие

vorbildlich примерный, образцовый

Vorhalle, die <-, -n> вестибюль

vorkommen (j-m) казаться (кому-л. каким-л.); представляться

vormachen обманывать, дурачить; (j-m) показывать (как делать что-л.)

Vorspann, der <-(e)s, -e> аннотация; вступительное слово; заглавные титры

Vorstadium, das <-s, ..dien> предварительная стадия; начальная фаза

W

Wahn, der <-(e)s, -e> мания; бред; иллюзия; мираж

Wahnsinn, der безумие; помешательство, сумасшествие

Wappen, das <-s, -> герб

watscheln ходить вперевалку, вразвалочку; переваливаться с боку на бок

Weib, das <-(e)s, -er> баба; женщина; жена

weich мягкий, добрый, нежный, кроткий

Weihe, die освящение, обряд освящения; таинство (напр., брака)

Weisheit, die тк sg мудрость; разумность, рассудительность

weiterk?nnen отд разг. мочь [быть в состоянии] продолжать идти [ехать, работать] дальше

Weiterzahlung, die продолжение выплаты

Wickelkind, das <-(e)s, -er> уст. грудничок, младенец, грудной ребенок

Widerstand, der <-(e)s, ..st?nde> неповиновение; сопротивление

widerw?rtig ужасный, неприятный, противный, отвратительный, мерзкий, скверный

Wink, der <-(e)s, -e> знак; подмигивание; кивок; сигнал; намек; обыкн. pl полезные советы

wirr перен. запутанный; смутный, неясный

Woge, die волна

Wonne, die <-, -n> высок. блаженство, наслаждение; упоение

w?rdigen ценить, оценивать; отдавать должное; оценить по достоинству

Z

zacken вырезать, делать (оставлять) зазубрины

zeitweise время от времени; эпизодически; порой

Zeitumst?nde, pl. обстоятельства, характерные для определенного времени

Zeitungsleute, pl. репортеры

Zeitungspapier, das газетная бумага

zelebrieren торжественно исполнять, совершаться; праздновать

Zelle, die <-, -n> камера (тюремная)

Zentrumsherrschaft, die централизованная власть; центральная власть

zerwehen развеивать, рассеять

Zimmermann, der <-(e)s, ..leute> плотник

Zimt, der <-(e)s> разг. ерунда, нелепость

zittern дрожать; трястись; вибрировать

Zollbeamte, der/die таможенник, служащий таможни

Zucht, <-, -en> воспитание; дисциплина; порядочность, (благо) воспитанность, пристойность

Zuchthausstrafe, die <-, -n> наказание в виде заключения в каторжную тюрьму

Zuckung, die вздрагивание, подергивание

Zuhause, das <-(s)> домашний очаг, (родной) дом

zujubeln (j-m) приветствовать ликованием

zul?ssig допустимый, возможный

Z?ndloch, das <-(e)s, L?cher> запальное отверстие

zur?cksehnen sich (nach D, zu j-m) тосковать (по чему-л., по кому-л. в прошлом); хотеть вернуться

zur?ckziehen (s) возвращаться назад (к прежнему месту жительства и т. п.) sich уходить; удаляться; отступать, отходить; отстраняться; уединяться

zusammenreissen овладеть собой, брать себя в руки

zusammenrollen свертывать, скатывать (в трубку); завернуть

zusammensetzen собирать, составлять; соединять, связывать, сращивать; объединять; сплавлять

zustopfen затыкать; закупоривать, закрывать (просвет); заштопать

zuziehen привлекать; прибавлять; навлекать

zweifellos без сомнения

Примечания

1

Es kommt auf an – всё зависит, (всё) дело в

(обратно)

2

wie mit einer Zange abgekniffen – как откушенный клещами

(обратно)

3

fertig bekommen – справиться, суметь; одолеть

(обратно)

4

drum herum – вокруг да около (разг.)

(обратно)

5

latschen – образн. шагать в стертых, старых ботинках

(обратно)

6

cherry cobbler – (англ.) кобблер, напиток из вина, сахара и лимона со льдом; амер. фруктовый пирог с толстой верхней коркой

(обратно)

7

Das kommt in der Fixigkeit nicht so genau darauf an — это не так просто довести до автоматизма

(обратно)

8

Kaputt lachen – смеяться до упаду, до изнеможения

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9

in Zusammenhang bringen — связать между собой, найти связь

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10

„Deux Anes” – „Два осла” (юмористический журнал) (фр.)

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11

Le Potage de la Vierge Printani?re … printani?re – Суп из весенней Девы… весенней… (фр.)

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12

Nos fid?les – наши верные/верующие/завсегдатаи (фр.)

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13

Av? – av? – avez-vous bien din?? – Хоро-хоро-хорошо ли вы поужинали? (фр.)

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14

das b?se Gewissen – нечистая совесть

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15

auf etw R?cksicht nehmen – учитывать, принимать во внимание

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16

es geht noch an – это еще ладно, это сойдет, это еще пусть

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17

und dahin – и точка, и хватит об этом; dahin sein – пройти, пропасть

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18

von Hause aus – изначально, первоначально; по натуре

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19

eine Arbeit ver?ffentlichen – опубликовать труд

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20

Kassandra – персонаж греческой мифологии; жрица, чьим предсказаниям никто не верил, предсказала падение Трои

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21

Halb so schlimm – это еще полбеды

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22

staatsfeindliche Hetze – агитация, направленная против основ государственного строя, антигосударственная агитация

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23

schlecht und recht – кое-как

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24

um… willen – ради чего-либо, кого-либо

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25

KPD [ka’pe:de] – сокр Kommunistische Partei Deutschlands ист. КПГ, Коммунистическая партия Германии

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26

im Geiste – мысленно, в душе

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27

als je – чем когда-либо

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28

dem Erdboden gleichmachen – сровнять с землей; разрушить до основания; стереть с лица земли

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29

B?ndische Jugend – ист. молодежное движение в Германии (после I Мировой)

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30

etw. ist so gehalten – так заведено

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31

j-m in die Finger fallen – попасться в руки кому-л.

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32

mit j-m ist es aus – ему труба, крышка

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33

Gott befohlen! – с богом!

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34

сокр. от folgende (Seiten) следующие страницы

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35

Augen sind aus ihren H?hlen getreten – глаза вылезли из орбит

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36

ersten Preis bekommen – получить первый приз

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37

je nach den Umst?nden – сообразно с обстоятельствами; смотря по обстоятельствам

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38

j-m (D) den Mund verbieten – заставить кого-л. молчать; заткнуть рот кому-л.

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39

Jahr um Jahr – год за годом

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40

That is the humour of it – вот в чем соль; вот так шутка (англ.)

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41

ersten Ranges – на высшем уровне; первосортный

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42

was hier vor sich geht – что здесь происходит

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43

im Begriffe sein – собираться (что-л. делать); готовиться; быть готовым

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44

M?nnerchen – человечки

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45

Et apr?s? – И что дальше? Ну и что? (фр.)

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46

Train de 8 h 47 – Поезд на 8 ч 47 мин (фр.)

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47

Ronds-de-Cuir – секретарь и другие работники офиса; чиновники, бюрократы (фр.)

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48

Un homme de mon age! – Человек моего возраста! (фр.)

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49

Taisez-vous, homme de votre age! — Заткнитесь, в вашем-то возрасте! (фр.)

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50

Boubouroche – театральная пьеса (фр.)

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51

auf sich selbst gestellt — предоставлен самому себе

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52

zeitgegeben – заданный временем; обусловленный временем

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53

ausser Acht lassen – оставить без внимания; не учесть; упустить из виду

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54

Es ergibt sich daraus – это проявляется в том

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55

auf einen Generalnenner bringen — привести к общему знаменателю

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56

unmittelbare Not(wendigkeit) – первая необходимость; неотложная, срочная нужда

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57

von selbst – сами собой; самостоятельно

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58

Front machen – стать во фронт

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59

steckt der Fehler – кроется ошибка

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60

von Wichtigkeit sein – быть важным

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61

das kleinere ?bel – меньшее из зол

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62

Bahn schaffen — проложить дорогу

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63

in den meisten F?llen – в большинстве случаев

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64

etw. n?tig haben – (крайне) нуждаться в чем–л.

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65

wenn alles vor?ber ist – когда все пройдет; когда все в прошлом

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66

zu guten uml?gt – лживо выставлять как хорошие

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67

unter uns – среди нас

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68

разг. tierischer Ernst – полное отсутствие чувства юмора

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69

aufw?rts gehen – подниматься

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70

Magenkrebs – рак желудка

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71

hier hat noch keines Menschen Fuss je betreten – сюда еще не ступала нога человека

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72

Zeugungsglieder – образн. детородные органы, гениталии

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73

So leid es mir tut, aber… – Мне так жаль, но… (устойчивая форма отказа)

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74

j-m zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat разг. – выставить кого-л. откуда-л.

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75

j-m sein Leid klagen – поделиться с кем-л. своим горем, излить кому-л. свою печаль

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76

einen Fahrschein entwerten – компостировать билет

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77

an sich – самое (суть); сам(о) по себе; Ding an sich – «Вещь в себе» (филос. термин И. Канта)

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78

st?ke – вероятно, авторское написание, воспроизводящее фонетическое звучание = stecke

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79

(da ist) nichts zu machen – разг. ничего не поделаешь

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80

ein Augenpulver sein – разг. (слишком) мелкий шрифт (трудночитаемый)

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81

vierspaltig – разделенный на четыре колонки

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82

Es ist zum Weinen – от этого плакать хочется; это вызывает слезы; es ist zum Lachen und zum Weinen zugleich – и смех и грех

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83

Le Petit Chose – «Маленькая вещица»: Chose – разг. плотское наслаждение; разг. штука (о неопределенном предмете); этот (о неопределенном лице) (фр.)

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84

Eduard Engel (1851–1938) – лингвист, литературовед; прославился своей кампанией, ратующей за «Очищение немецкого языка»

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85

Upton Sinclair (1878–1968) – американский писатель, романист, журналист и политический активист

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86

Zeitungsw?rter – газетная лексика

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87

Gesichtsph?re – от Gesicht уст. зрение, видение: сфера зрения, зрительного восприятия

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Оглавление

  • Предисловие
  • Der ber?hmteste Mann der Welt
  • Der liebe Gott in Frankreich
  • Koffer auspacken
  • Der Hellseher
  • Die brennende Lampe
  • Die Bilderausstellung eines Humoristen
  • Gesunde und kranke Nerven
  • Blick in ferne Zukunft
  • Die Grossen
  • Es gibt keinen Neuschnee
  • Zur soziologischen Psychologie der L?cher
  • Der Herr Soundso
  • Mir fehlt ein Wort
  • W?rterverzeichnis

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